Feuerwehr
Feuerwehr im Einsatz
internationale Notrufnummer
Euronotruf
112
nationale Notrufnummern
zur Feuerwehr
Belgien Belgien
112 oder 100
Brasilien Brasilien
193
Chile Chile
132
Deutschland Deutschland
112
Frankreich Frankreich
18
Griechenland Griechenland
199
Italien Italien
115
Italien Italien: Trentino-Südtirol
112
Liechtenstein Liechtenstein
118
Luxemburg Luxemburg
112
Osterreich ÃÂsterreich
122
Polen Polen
112 oder 998
Schweiz Schweiz
118
Slowakei Slowakei
150
Spanien Spanien
085 oder 080
Tschechien Tschechien
150
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
999
Vereinigte Staaten USA
911
Diese Tabelle ist nur eine ÃÂbersicht einiger Länder.
Weitere findet man im Artikel Notruf.
Die Feuerwehr ist entweder eine berufsmäÃÂige oder freiwillige Organisation, die i. d. R. von der Gemeinde unterhalten wird, mit der Aufgabe, bei Bränden, Unfällen, ÃÂberschwemmungen und ähnlichen Ereignissen Hilfe zu leisten, d. h. Menschen, Tiere und Sachwerte zu retten, zu löschen, zu bergen und zu schützen, wobei der Menschenrettung die oberste Priorität zukommt.[1]
Da in den letzten Jahrzehnten die Zahl der Brände stark zurückgegangen ist, übernimmt die Feuerwehr zunehmend Aufgaben, die über die traditionelle Brandbekämpfung hinausgehen. Die Art der neu übernommenen Aufgaben und die Strukturen der Feuerwehren sind regional sehr unterschiedlich. So kann auch die Verhinderung von Umweltschäden Auslöser für einen Feuerwehreinsatz sein.[2]
Inhaltsverzeichnis
1 Verständigung
2 Organisationsformen
3 Geschichte
4 Aufgaben
4.1 Retten
4.2 Löschen
4.3 Bergen
4.4 Schützen
5 Spezialgebiete
5.1 Höhenrettung
5.2 Dekontamination
5.3 Feuerspringer
5.4 Katastrophenschutzhelfer
6 Personal
6.1 Ausbildung und Dienst
6.2 Jugendarbeit
6.3 Feuerwehrsport
7 Schutzpatron
8 Ausrüstung
9 Finanzierung
10 Feuerwehrleute in Europa
11 Akzeptanz in der Bevölkerung
12 Filme und Serien
13 Siehe auch
14 Literatur
15 Weblinks
16 Einzelnachweise
Verständigung
ÃÂblicherweise hat jeder Staat eine einheitliche Notrufnummer, mit der die Feuerwehr telefonisch verständigt werden kann.
In der Europäischen Union wurde zusätzlich im Jahr 1991 der gemeinsame Euronotruf 112, eine einheitliche Notrufnummer für Rettungsdienst und Feuerwehr, beschlossen, der sich im Rahmen der damals die EU umfassenden Staaten in der Regel durchgesetzt hat. In der Zwischenzeit wurde diese Notrufnummer auch in den neuen Mitgliedsländern eingeführt. Seit Dezember 2008 ist in jedem Mitgliedsland der EU die Feuerwehr auch unter 112 erreichbar.[3] Haben sich auÃÂerdem noch andere Staaten auÃÂerhalb der EU, wie beispielsweise die Schweiz und Norwegen, ebenfalls dem Euronotruf angeschlossen, gilt in den meisten Staaten auch deren alte Notrufnummer weiterhin, und nur wenige haben ausschlieÃÂlich diesen Notruf eingerichtet. Welche Organisation oder Behörde den Euronotruf entgegennimmt, ist länderspezifisch geregelt.[4] Auch inwieweit der Euronotruf bereits die alte Notrufnummer ersetzt hat oder ob dieser vor allem für fremdsprachige Benachrichtigungen zur Verfügung steht, unterscheidet sich von Land zu Land.
Organisationsformen
Eine Feuerwehr kann:
eine technische bzw. organisatorische Einrichtung der Kommune sein,
eine betriebliche Einrichtung (Werk- und Betriebsfeuerwehr) sein,
ein privates Unternehmen, das im Auftrag der Kommune oder des Betriebes die Aufgaben einer Feuerwehr wahrnimmt (beispielsweise Falck in Dänemark), sein,
eine Truppengattung des Militärs sein.
Je nach Bevölkerungsstruktur und -dichte sind auch die Strukturen der Feuerwehrorganisationen unterschiedlich. Während z. B. in Deutschland, in ÃÂsterreich oder in Südtirol die Freiwilligen Feuerwehren flächenmäÃÂig den gröÃÂten Teil des Brandschutzes abdecken, setzen andere Länder auf Stützpunktfeuerwehren mit hauptamtlichem Personal. Die Schweiz kennt in vielen Gemeinden die allgemeine Feuerwehrpflicht für Männer und Frauen. In den meisten Ländern existiert auch ein Brand- und/oder Katastrophenschutz aufgrund vorhandener militärischer Strukturen. Zugleich gibt es Länder, in denen mehrere dieser Strukturen vermischt oder parallel existieren.
Geschichte
Dampfspritze von 1910
Spritzenhäusle in Geyerbad bei Obernheim (2019) 48.1795558.877231
â Hauptartikel: Geschichte der Feuerwehr und Feuerwehren im Römischen Reich
Bereits im alten ÃÂgypten gab es organisierte Feuerlöscheinheiten.
Im Römischen Reich entstanden Millionenstädte wie Rom. Die Häuser waren meist mehrstöckig und standen sehr dicht aneinander, auch die Gassen waren sehr eng. Vielfach wurden hölzerne An- und Vorbauten an den Häusern errichtet. Etliche Male vernichteten Feuersbrünste ganze Stadtteile von Rom. Im Jahr 21 v. Chr. wurde eine erste Feuerwehr mit 600 Sklaven gegründet.
Schon im Mittelalter waren die Gemeinden verpflichtet, den Brandschutz aufzubauen. Für Feuermeldungen waren zunächst Türmer und Nachtwächter zuständig (Ruf: âÂÂFeurio!âÂÂ[5]). Zuerst wurden die Innungen und Zünfte verpflichtet, im Notfall einzugreifen. Da sehr viele Gebäude Fachwerkbauten aus Holz waren und oft innerhalb der Stadtmauern auf engstem Raum errichtet wurden, kam es sehr oft zu GroÃÂbränden, bei denen ganze Stadtviertel abbrannten. Es wurden auch erstmals Feuerknechte in den Feuerlöschverordnungen verankert, sodass von den ersten Berufsfeuerwehren gesprochen werden kann, wie zum Beispiel die Berufsfeuerwehr Wien, als deren Gründungsjahr 1686 angenommen wird.
Die feuerwehrtechnische Ausrüstung war in der vorindustriellen Zeit auf einfache Hilfsmittel wie Eimer, Leitern oder EinreiÃÂhaken beschränkt. Im 17. Jahrhundert wurde der Schlauch erfunden, der zuerst aus genähtem Leder angefertigt wurde; später wurde das Leder vernietet. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurden noch Handpumpen, sogenannte Feuerspritzen verwendet, die von Pferden oder der Löschmannschaft an die Einsatzstelle gezogen wurden.[6]
In den USA wurden erst Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten privatwirtschaftlich organisierten Berufsfeuerwehren gegründet. Teilweise wurden nur Häuser gelöscht, welche die Plakette eines solchen Unternehmens trugen.
Mitte des 19. Jahrhunderts setzte im deutschsprachigen und darüber hinaus im gesamten Donauraum die Entwicklung eines flächendeckenden Feuerlöschsystems auf freiwilliger Basis ein.[7] Mehrere Feuerwehren beanspruchen den Titel der ältesten Freiwilligen Feuerwehr in Deutschland für sich. Bis auf wenige Unterbrechungen, etwa die Feuerschutzpolizei während der Zeit des Nationalsozialismus, stellt seither das System der Freiwilligen Feuerwehr neben der Pflicht-, Berufs- und Werkfeuerwehr bis heute den Hauptanteil zur Sicherstellung des abwehrenden Brandschutzes Deutschlands.
Mit Einsetzen der Industrialisierung zum Anfang des 20. Jahrhunderts erhöhte sich die Technikvorhaltung der Feuerwehren bedeutend. Mit verbrennungsmotorgetriebenen Fahrzeugen war nun ein Ausrüsten aller Feuerwehren mit leistungsfähigen Fahrzeugen und Feuerlöschpumpen möglich.
Aufgaben
Rettung von Verletzten bei einer Einsatzübung
Löschhydrant in der Schweiz
StraÃÂenmarkierung in Berlin
In einigen Ländern gehört der Rettungsdienst zu den Aufgaben der Feuerwehr. Hier ein Rettungswagen der Feuerwehr Frankfurt am Main
Die Aufgaben der Feuerwehr werden in den Gesetzen jedes Staates geregelt. International weit verbreitet ist die Zusammenfassung der Aufgaben mit den Schlagworten âÂÂRetten, Löschen, Bergen, SchützenâÂÂ.
Da in der deutschen Sprache der Begriff Bergen im Genfer Abkommen zum Schutze der Opfer des Krieges so definiert wird, dass unter Bergen auch das Befreien von Menschen und Tieren aus einer Gefahrenlage im Sinne von âÂÂRettenâ verstanden wird,[8] werden damit oftmals die beiden Begriffe Retten und Bergen gleichwertig eingesetzt. Für den Feuerwehrbereich im deutschsprachigen Raum gilt dagegen, dass sich das Retten nur auf lebendige Lebewesen bezieht. Geregelt ist dies beispielsweise in den beiden Normen DIN 14011 (für Deutschland) und ÃÂNORM F 1000 (für ÃÂsterreich), in denen die Begriffe im Feuerwehrwesen definiert sind.
Retten
Das Retten ist die Abwendung einer Lebensgefahr von Menschen durch SofortmaÃÂnahmen (Erste Hilfe), die der Erhaltung oder Wiederherstellung von Atmung, Kreislauf oder Herztätigkeit dienen. Aber auch das Befreien von Menschen und Tieren aus einer Zwangslage durch technische RettungsmaÃÂnahmen gehören zum Retten. Tätigkeitsfelder hierfür sind z. B. Feuer, ÃÂberschwemmungen oder Verkehrsunfälle.
Historisch bildete sich der Rettungsdienst oft aus den Feuerwehren heraus, wie beispielsweise in ÃÂsterreich-Ungarn. Während er sich einerseits in vielen Ländern von der Feuerwehr gelöst hat und in anderen Organisationen aufging, bzw. sich selbstständig entwickelt hat, verblieb er z. B. in Teilen von Deutschland und in Teilen der USA innerhalb der Feuerwehr. In Nordrhein-Westfalen und Berlin ist der Rettungsdienst komplett in der Hand der Feuerwehr. Manchmal bildeten sich auch durch die Nähe der Feuerwehr am Land First Responder heraus, die auch einen wesentlichen Teil der Rettungskette darstellt.
Löschen
Das Löschen ist die älteste Aufgabe der Feuerwehr. Bei diesem so genannten abwehrenden Brandschutz werden unterschiedlichste Brände mit Hilfe spezieller Ausrüstung bekämpft.
Im Laufe der Zeit ist jedoch die Zahl der Brandbekämpfungen weltweit zurückgegangen. Aufgrund der zunehmenden Aufgabenvielfalt der Feuerwehr nehmen die technischen Hilfeleistungen stark zu â die Feuerwehr entwickelt sich zur Hilfeleistungsorganisation.
Bergen
Die Feuerwehr kann das Bergen von Sachgütern, toten Menschen oder Tieren übernehmen.
Schützen
Die Cessna 206H Stationair des Feuerwehrflugdienstes Niedersachsen zur Waldbrandbeobachtung und Koordination aus der Luft
Vorbeugende MaÃÂnahmen (das Schützen) beinhalten im Wesentlichen Elemente des vorbeugenden Brandschutzes. Diese dienen der Vermeidung von Entstehungsbränden z. B. durch Brandsicherheitswachen bei öffentlichen Veranstaltungen oder konsequenter Brandschutzerziehung in der Bevölkerung, um auf Gefahren aufmerksam zu machen und richtiges Verhalten in Notsituationen aufzuzeigen.
Besonders in Industrienationen wird dem Betriebsbrandschutz immer mehr Augenmerk geschenkt, sei es durch eigene betriebliche oder durch öffentliche Feuerwehren.
Darüber hinaus wird die Feuerwehr im Rahmen behördlicher Baugenehmigungsverfahren gröÃÂerer Bauvorhaben häufig hinzugezogen und um Stellungnahme gebeten. Weiterhin arbeitet die Feuerwehr in verschiedenen Fachgebieten bei der Erstellung von Standards mit.
AuÃÂerdem betreibt die Feuerwehr aktiven Umweltschutz, etwa durch die Eindämmung bei ÃÂlunfällen, Binden von ÃÂlspuren oder Kfz-Flüssigkeiten auf StraÃÂen als Gefahrenabwehr, Aufnahme von Kfz-Flüssigkeiten als Amtshilfe und Schutz vor chemischen, biologischen sowie atomaren Gefahren.
Spezialgebiete
In manchen Ländern hat die Feuerwehr im Rahmen der Grundaufgaben auch noch spezielle Aufgaben zu bewältigen. Unterschiedlich sind diese Aufgabengebiete auch insofern zu bewerten, ob die Spezialeinheiten für die Bevölkerung, bzw. deren Opfer insgesamt tätig werden sollen oder nur zur Unterstützung oder dem Schutz der eigenen Mannschaft.
Solche Spezialeinheiten stellen beispielsweise folgende Einheiten dar:
Höhenrettung
â Hauptartikel: Höhenrettung
Zum Aufgabenfeld der Feuerwehr gehört die Rettung aus Höhen und Tiefen.
Die Arbeiten werden stets im Seil verrichtet und zeichnen sich u. a. durch stets mehrfache (redundante) Auslegung von Sicherungs- und Rettungssystemen aus.
Typische Einsätze für Höhenretter sind Herzinfarkte oder Schlaganfälle von Kranführern, Suizidversuche, Rettungseinsätze an Hochhäusern oder Kletterunfälle, Personen in Schächten oder Silos und Personen, die in groÃÂe Tiefe abgestürzt sind, sowie Personenunfälle bei Antennenarbeiten auf Türmen und anderen erhöhten Standorten.
Dekontamination
â Hauptartikel: Dekontamination
Unter Dekontamination versteht man das Entfernen von gefährlichen Verunreinigungen (Kontaminationen) von Personen, Objekten oder ungeschützten Flächen. Dieser Aufgabenbereich gehört damit zum ABC-Schutz. Die Gefährdungen können dabei radioaktiver, biologischer oder chemischer Natur sein. Die Feuerwehrleute tragen hierbei einen Chemikalienschutzanzug, der sie von äuÃÂeren Einflüssen schützt. Für diesen ist ein besonderes Training erforderlich und aufgrund der hohen Belastung kann eine Person nur etwa 20 bis maximal 25 Minuten im Einsatz sein, begrenzt durch den Atemluftvorrat im Atemschutzgerät. Nach Einsätzen mit Chemikalienschutzanzug im Bereich der Kontamination müssen die Anzüge und ihre Träger speziell dekontaminiert werden.
Feuerspringer
Feuerspringer sind Schnelleinsatz- und Vorauseinheiten der Feuerwehr, die bei Wald- und Flurbränden mit Fallschirmen über dem Brandgebiet abspringen und mit primitivsten Mitteln die Brandbekämpfung einleiten. Die USA hat als Teil des United States Forest Service (USFS) und des Bureau of Land Management (BLM) mit den Smokejumpern eine solche Einheit. Neben den USA verfügen auch Russland, mit den Awialessoochrana, sowie Kanada, mit den Parattack crews[9] des British Columbia Wildfire Service, über Feuerspringereinheiten. Solche Einheiten können auch zur Bildung einer Feuerschneise, sowie der Menschenrettung in unerreichbaren Stellen beitragen.
â Hauptartikel: Feuerspringer
Katastrophenschutzhelfer
Katastrophenschutzhelfer sind eine freiwillige Einheit der Feuerwehr die z. B. bei Hochwasser, Sturmschäden sowie bei Massenanfall von Verletzten informiert werden. Katastrophenschutzhelfer sind eine gezielt universal einsetzbare Einheit in Krisen.
â Hauptartikel: Katastrophenschutz
Personal
Ausbildung und Dienst
â Hauptartikel: Feuerwehrausbildung
Die Ausbildung zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau richtet sich nach der Struktur der Feuerwehr im jeweiligen Staat. Je nach diesen Gegebenheiten erfolgt die Ausbildung eher zentral in Feuerwehrschulen oder dezentraler in den einzelnen Feuerwehren vor Ort oder Zwischenebenen wie Kreis oder Bezirk. Für höhere Funktionen im Feuerwehrwesen bestehen in manchen Ländern, wie in Tschechien oder an der Donau-Universität in ÃÂsterreich[10] Studienmöglichkeiten an Universität oder Fachhochschulen.
Es unterscheiden sich auch die Ausbildungswege für die Berufsfeuerwehren und Freiwillige Feuerwehren. Berufsfeuerwehren führen ihre Ausbildung sehr oft während der üblichen Bereitschaftszeit aus, ergänzt durch einzelne fachspezifische Kurse. Bei den Freiwilligen Feuerwehren hingegen muss darauf Rücksicht genommen werden, dass die Feuerwehrmitglieder einem zivilen Beruf nachgehen und die Ausbildungen daher möglichst in den Tagesrandzeiten oder in anderen Freizeitblöcken absolviert werden.
Ein weiteres Kriterium der Ausbildungsarten stellen heute die verschiedenen Zertifizierungen und Qualitätsmanagements dar. Dies ist notwendig, um den einzelnen Feuerwehrmitgliedern für gleiche Tätigkeiten oder Funktionen auch eine gleiche Ausbildung angedeihen zu lassen.
In Zeiten knapper finanzieller Ressourcen ist es auch notwendig, die Ausbildung möglichst effektiv zu organisieren. Gerade im Bereich der Freiwilligen Feuerwehren wird dabei versucht, die breit gestreuten Ausbildungen, wie sie die Grundausbildungen darstellen, an die Standorte der jeweiligen Feuerwehr zu verschieben, da in diesem Bereich auch die Ausbilder auf freiwilliger Basis und daher kostengünstig arbeiten. Anders ist es bei Spezialausbildungen, bei der man auf spezielle Einrichtungen zurückgreifen muss, die meist nur in zentralen Ausbildungseinrichtungen wie in Feuerwehrschulen oder Stützpunktfeuerwehren vorzufinden sind.
Zum Schutz des Personals gibt es vielerorts einen Fachberater Seelsorge (auch Feuerwehr Seelsorger genannt).[11] Dieser unterstützt die Rettungskräfte mit Gesprächen und hilft ihnen so, schwierige Situationen und Eindrücke zu verarbeiten. ÃÂhnliche Systeme gibt es auch für Betroffene z. B. die Notfall Seelsorge oder PSNV.
Jugendarbeit
â Hauptartikel: Jugendarbeit in der Feuerwehr
Jugendfeuerwehr bei einer ÃÂbung
In vielen Ländern gibt es Abteilungen der Feuerwehr, die sich speziell um die Anwerbung von jungen Menschen kümmern.
In manchen Ländern â etwa Deutschland â wird angesichts der zurückgehenden Zahl von Einsatzkräften bei Freiwilligen Feuerwehren versucht, mit Werbe- und Imagekampagnen neue Mitglieder zu gewinnen. Durch Jugendarbeit in den Jugendfeuerwehren wird versucht, Kinder und Jugendliche für den Einsatz in der Feuerwehr zu begeistern, sodass sie bei entsprechendem Alter und Qualifikation im Feuerwehrdienst mit eingesetzt werden können. In einigen Gemeinden werden Kinderfeuerwehren angeboten.
Beispiele:
Jugendfeuerwehr für Deutschland oder Feuerwehrjugend für ÃÂsterreich.
Feuerwehrsport
â Hauptartikel: Feuerwehrsport
X. Internationale Feuerwehrsportwettkämpfe des CTIF 1993 in Berlin, Disziplin Löschangriff FF â Sieger: Mannschaft FF Beselich-Obertiefenbach
Der Feuerwehrsport ist eine Sportart, die aus vielen Bereichen der Feuerwehrarbeit heraus entstanden ist.
Körperliche Fitness und Sport bilden nach wie vor eine der entscheidenden Grundlagen zur Gewährleistung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute. Bei der zum groÃÂen Teil ehrenamtlichen Arbeit in den Freiwilligen Feuerwehren ist es unabdingbar, psychischen und physischen Belastungen gewachsen zu sein, die nur allzu oft an der Grenze dessen liegen, wozu jeder einzelne im Stande ist.
Die Festigung der Gesundheit, die Entwicklung der notwendigen Eigenschaften sowie die Vervollkommnung der Fertigkeiten der Kameraden werden am wirksamsten durch die Vereinigung der Einsatztätigkeit mit besonderen sportlichen ÃÂbungen und den verschiedensten Sportarten auf der Basis einer allseitigen sportlichen Ausbildung gewährleistet. Die zur ständigen Verbesserung der körperlichen Fitness am ehesten geeignete Sportart ist neben Ausdauer und Schnellkraft der angewandte Feuerwehrsport.
Schutzpatron
St. Florian auf Feuerwehrhaus
In vielen Ländern gilt der Heilige Florian als Schutzpatron der Feuerwehr, der bei Dürre, Brandgefahr und Unfruchtbarkeit der Felder angerufen wird. Ursache ist das Attribut Wassereimer (Attribut des Martyriums des römischen Soldaten, des Ertränkens in der Enns), mit dem der Heilige mit Helm immer dargestellt wird. Deshalb werden Feuerwehrleute im deutschsprachigen Raum auch als Floriani- oder Floriansjünger bezeichnet. In manchen Ländern wie Deutschland oder ÃÂsterreich tragen auch manche Feuerwehreinrichtungen oder Fahrzeuge den taktischen Namen, der sich dann auch auf den Funkrufnamen ausweitet.
In ländlichen Regionen wird am Gedenktag des Heiligen, am 4. Mai, eine Florians- oder Florianimesse abgehalten, an der die Feuerwehrleute des Ortes in Ausgehuniform teilnehmen. Durch Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Tür wird die Feuerwehr der ÃÂffentlichkeit präsentiert.
In den nördlicheren deutschsprachigen Gebieten sowie der Schweiz ist die heilige Agatha die Schutzpatronin der Feuerwehren.[12]
Da die heilige Barbara, als eine der 14 Nothelfer, eine Helferin gegen Feuersgefahr ist, gilt sie unter anderem auch als Schutzpatronin der Feuerwehrleute, neben einigen anderen Berufen. Sie wird z. B. im Sprengdienst der ÃÂsterreichischen Feuerwehr verehrt.[13]
Ausrüstung
Löschzug vor einem Feuerwehrhaus in Deutschland
Feuerlöschboot auf dem Rhein in Basel
â Hauptartikel: Feuerwehrausrüstung
Um die ihr übertragenen Aufgaben erfüllen zu können, verfügt die Feuerwehr in der Neuzeit über eine Vielzahl von technischem Gerät. Dies umfasst neben den Feuerwehrfahrzeugen auch deren Beladung und die persönliche Ausrüstung eines jeden Feuerwehrangehörigen, die in einem Feuerwehrhaus untergebracht sind. Diese Ausrüstung dient dazu, vor Gefahren des Feuerwehrdienstes bei Ausbildung, ÃÂbung und Einsatz zu schützen. In den meisten Ländern besteht diese aus einem Feuerwehrschutzanzug, einem Schutzhelm, Handschuhen und Sicherheitsschuhen.
Darüber hinaus kommen bei der Feuerwehr auch Kommunikationssysteme, wie BOS-Funksysteme, analog oder digital, sowie Technik zur Alarmierung der Feuerwehrangehörigen zum Einsatz.
In vielen Ländern gehören auch Rettungshunde zur Feuerwehr. Sie werden hauptsächlich im Katastrophenhilfsdienst nach Erdbeben oder anderen Katastrophen, aber auch bei der Suche nach vermissten Personen eingesetzt.
In vielen Ländern ist die Feuerwehr auch für den Rettungsdienst zuständig und hält somit entsprechende Fahrzeuge und Geräte vor, wie in Deutschland, wo diese Aufgabe überwiegend im Bereich von Berufsfeuerwehren wahrgenommen wird.
Finanzierung
Aufgrund des fehlenden flächendeckenden Schutzes bzw. der Kosten von Berufsfeuerwehren wird in Ländern ohne freiwillige Systeme zunehmend versucht, solche zu etablieren. So gibt es in Griechenland von der ESEPA veranstaltete Sommercamps mit Einsatzkräften von Freiwilligen Feuerwehren aus anderen Ländern, die bei der Bekämpfung von Waldbränden helfen.
Aber auch in Gebieten mit einem hohen Anteil von Freiwilligen Feuerwehren wird der finanzielle Anteil, der durch die ÃÂffentlichkeit in Form von Spenden oder Festen etc. aufgebracht wird, im Verhältnis zu den Ausgaben, die die öffentliche Hand tätigt, zunehmend höher.
Feuerwehrleute in Europa
Die nachfolgende Statistik zeigt die Anzahl und die Anteile der aktiven erwachsenen Feuerwehrangehörigen in einigen wesentlichen europäischen Staaten auf.
Land
Einwohner
Gesamtanzahl
Feuerwehrangehörige
Verhältnis von
Feuerwehrangehörigen
zu Einwohnern
Freiwillige
Feuerwehrangehörige
Berufsfeuerwehrangehörige
Teilzeitfeuerwehrangehörige
Danemark Dänemark
5.756.000
7.600
0,13 %
1.350
1.750
4.500
Deutschland Deutschland
82.218.000
1.027.996
1,25 %
996.688
31.308
0
Finnland Finnland
5.474.000
19.267
0,35 %
11.615
3.846
3.806
Frankreich Frankreich
66.628.000
234.446
0,35 %
193.800
40.646
0
Griechenland Griechenland
10.788.000
15.660
0,15 %
1.507
12.441
1.712
Italien Italien
61.000.000
48.930
0,08 %
20.060
28.870
0
Osterreich ÃÂsterreich
8.773.000
258.433
2,95 %
255.865
2.568
0
Polen Polen
38.413.000
256.480
0,67 %
226.240
30.240
0
Tschechien Tschechien
10.610.000
79.950
0,75 %
67.383
12.567
0
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
61.370.000
60.500
0,10 %
1.400
40.100
19.000
Stand: 2017[14]
Akzeptanz in der Bevölkerung
Durch die hohe Durchdringung aller Bevölkerungsschichten mit Feuerwehrmitgliedern liegen diese im Vertrauen, das ihnen die Bevölkerung entgegenbringt, immer an Spitzenplätzen gegenüber anderen Berufsgruppen.[15] So führt die Zeitschrift ReaderâÂÂs Digest alljährlich eine der gröÃÂten Studien europaweit durch: die Readers Digest European Trusted Brands. So wählten im März 2019 von 7.037 Lesern in Deutschland die Feuerwehrleute als Berufsstand mit dem höchsten Vertrauenswert von 93 Prozent.[16]
Filme und Serien
Grisu, der kleine Drache
112 â Sie retten dein Leben
Das Inferno â Flammen über Berlin
Flammendes Inferno
Fire with Fire â Rache folgt eigenen Regeln
Backdraft â Männer, die durchs Feuer gehen
Im Feuer (Ladder 49)
Die Feuerengel (Serie)
Chicago Fire (Serie)
Kreisbrandmeister Felix Martin (Serie)
Notruf California (Serie)
Feuer und Flamme (Serie)
Station 19 (Serie)
Feuerwehrmann Sam (Kinderserie)
Siehe auch
Portal: Feuerwehr â ÃÂbersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Feuerwehr
Themenliste Feuerwehr
CTIF
Feuerwehr in Deutschland, DIN 14675, Brandmeldeanlage, Brandmelder, Feuerspritze
Liste der Abkürzungen bei der Feuerwehr
Liste von Feuerwehrmuseen
Feuerwehr-âÂÂOscarâÂÂ
Literatur
Klaus Fischer: Die Fahrzeuge der Feuerwehr. EDITION XXL, München 2004, ISBN 3-89736-325-9.
Klaus Fischer: Das groÃÂe Feuerwehr-Typenbuch. GeraMond Verlag, München 2007, ISBN 978-3-7654-7791-1.
Hans G. Kernmayr: Der Goldene Helm â Werden, Wachsen und Wirken der Feuerwehren. 2. Aufl., 1998 (1. Aufl. Verlag Pohl & Co., München 1956).
Wolf-Dieter Prendke, Hermann Schröder: Lexikon der Feuerwehr. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-015767-1.
Rainer Crummenerl: Feuerwehr. Was ist was, Bd. 114, München 2002, ISBN 3-7886-1501-X.
Hamilton: Handbuch für den Feuerwehrmann. Boorberg, Stuttgart 2004, ISBN 3-415-03176-4.
Udo Paulitz: ÃÂsterreichs Feuerwehrveteranen, Fahrzeuge 1930âÂÂ70. EFB-Verlag, Erlensee bei Hanau 1990, ISBN 3-88776-050-6.
Sissy Morgenroth, Stefanie Schindler: Feuerwehralltag: Eine soziologische Untersuchung zur Lebensführung von Feuerwehrmännern im 24-Stunden-Wachalltag (Arbeit und Leben im Umbruch). Rainer Hampp Verlag, Augsburg 2012, ISBN 978-3-86618689-7.
Internationale Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte im CTIF â Tagungsbände ab 1993 auf der Webseite der Forschungsstelle für Brandschutztechnik am Karlsruher Institut für Technologie
Weblinks
Wiktionary: Feuerwehr â Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÃÂbersetzungen
Commons: Feuerwehr â Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Anne-Marie Dubler: Feuerwehr. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise
â Vgl. ç 3 Abs. 1 und ç 7 Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) NRW
â Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen. Land NRW, abgerufen am 5. Januar 2020.
â Europäische Kommission â Informationsgesellschaft: Die europäische Notfallnummer â 112.
â Bundesministerium des Inneren â Euronotruf
â Jacob Grimm: ÃÂber das Feuergeschrei. In: Kleinere Schriften. Band 5. Berlin 1871, S. 393–397 (google.de).
â Franz-Josef Sehr: Das Feuerlöschwesen in Obertiefenbach aus früherer Zeit. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 1994. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 1993, S. 151–153.
â Ausführlich: Blazek, Matthias: Unter dem Hakenkreuz: Die deutschen Feuerwehren 1933âÂÂ1945. ibidem, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-89821-997-6, S. 9 f.
â Anmerkung in der ÃÂNORM F 1000
â The Canadian Smokejumper
â Brandschutz an der Donau-Uni abgerufen am 16. November 2020
â Feuerwehrseelsorge, auf feuerwehrseelsorge.de, abgerufen am 17. Januar 2021
â Artikel im ÃÂkumenischen Heiligenlexikon
â Koloszar: BFKDO Wiener Neustadt â Sprengdienst. In: www.bfkdo-wiener-neustadt.at. Abgerufen am 15. Dezember 2016.
â Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 24-2019. (PDF) Tabelle 11: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2001âÂÂ2017. Weltfeuerwehrverband CTIF, 18. April 2019, abgerufen am 4. April 2020.
â Vor allem geniesen Feuerwehrleute in den verschiedensten Regionen der Welt allerhöchstes Vertrauen bei den Menschen. In: www.gfk.compact.com. GfK Compact, März 2016, abgerufen am 21. Mai 2020.
â Feuerwehrleute genieÃÂen höchstes Vertrauen. Reader’s Digest Deutschland, Verlag Das Beste GmbH, Stuttgart, Mai 2019, abgerufen am 6. März 2020.
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4017013-5 (OGND, AKS)
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Kategorie: Feuerwehr