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Laufsteg (Catwalk) zur Präsentation von Modedesign (für Michalskys StyleNite auf der Berlin Fashion Week)

Als Modedesign wird das Fach bezeichnet, das sich mit dem Entwerfen und der Gestaltung von Mode, im Besonderen der Kleidermode und Accessoires, beschäftigt.

Modedesigner/in, Modemacher/in oder Modeschöpfer/in sind keine geschützten Berufsbezeichnungen. Nach einer Ausbildung oder einem Studium an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hoch-/Schule kann der Berufsbezeichnung der erlangte Abschlusstitel vorangestellt werden (z. B. Dipl. Modedesigner/in, Modedesigner/in Bachelor of Arts (BA) oder Modedesigner/in Master of Arts (MA), Geprüfte/r Modedesigner/in, Staatlich geprüfte/r Modedesigner/in, Staatlich geprüfte/r Designer/in (Mode) etc.). Des Weiteren werden auch Studiengänge oder Ausbildungen angeboten, deren Abschlüsse Fantasiebezeichnungen sind.

Modedesign wird als Studiengang oder Studienschwerpunkt eines Designstudiums an einer Universität, mehreren Kunsthochschulen, Hochschulen, Fachhochschulen und Berufsfachschulen, sowie an privaten Ersatz- und Ergänzungsschulen angeboten. Für Studium oder Ausbildung stehen etwa 78 staatliche oder private Bildungseinrichtungen zur Wahl. Zur Aufnahme werden meist künstlerische Arbeitsproben verlangt.
Die Regelstudienzeit an Universitäten, Kunsthochschulen, Hochschulen und Fachhochschulen beträgt meist sechs bis acht Semester für einen Bachelor-of-Arts-Abschluss und insgesamt zehn Semester für einen Master-of-Arts-Abschluss. Die Studierenden beschäftigen sich mit dem Design von Bekleidung und deren Darstellung. Hierzu wird Aktzeichnen, schematische Darstellung und Modeillustration mit und ohne für Modedesign relevante Computerprogramme geübt. Industrielle Fertigungstechnik, Materiallehre, Schnittgestaltung, Kunstgeschichte, Modegeschichte und Marketing sind ebenfalls Teil des Unterrichts.

Inhaltsverzeichnis

1 Geschichte

1.1 Haute Couture und Prêt-à-porter

2 Deutschland
3 Siehe auch
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise

Geschichte

Die wohl erste Person, auf die der Begriff Modeschöpfer im heutigen Sinne zutrifft, war Charles Frederick Worth (1825–1895), der auch als Begründer der Haute Couture gilt. Bevor er sein Modehaus („maison couture“) in Paris gründete, waren es überwiegend namenlose Schneider und Schneiderinnen, die Kleidung entwarfen. Nur wenige der Modeschaffenden aus der Zeit vor Charles Frederick Worth schafften es, sich einen Namen zu machen. Eine dieser Ausnahmen war Rose Bertin, die Modistin der französischen Königin Marie Antoinette, die sich jedoch selbst mehr als Künstlerin verstand.

Worth erreichte, dass Kunden einen bestimmten Stil mit einem Modeschöpfer verknüpften und schuf die Tradition, Modekollektionen durch Mannequins vorstellen zu lassen. Nach Worth war es Paul Poiret, der diesem Konzept treu blieb und die alltägliche Mode durch seine Haute Couture beeinflusste. Paul Poiret war auch derjenige, der begann, das Korsett aus der Damenmode zu entfernen.

Die nächsten Gestalter in der Tradition von Poiret und Worth waren Patou, Vionnet, Fortuny, Jeanne Lanvin, Coco Chanel, Schiaparelli, Balenciaga, Christian Dior und Yves Saint Laurent.

Der Einfluss der Haute Couture ging in den 1960er Jahren zurück. Unter dem Einfluss von Mode-Ikonen wie beispielsweise Marilyn Monroe, Audrey Hepburn und Jackie Kennedy oder Mannequins wie Twiggy sowie der stärker werdenden Emanzipationsbewegung wurde Mode immer weniger von der Haute Couture beeinflusst.

In dieser Zeit begannen Modemarken (siehe Markenartikel) nicht nur Kleidungsstücke zu produzieren, sondern auch ein Image zu kreieren oder eine Mode zu schaffen, die gezielt einzelne Zielgruppen oder Subkulturen ansprach. Vivienne Westwood zum Beispiel schuf eine Mode, die in Wechselbeziehung zum Punk stand. Hieraus entwickelte sich in den 1980er Jahren die Bewegung der OFF-Mode, in der junge Avantgardisten der Mode, Musik und Kunst zusammenfanden. Der Trend begann als Anti-Schick mit der Betonung des Individualismus, wurde dann aber doch ganz schnell zu einer deutschlandweiten Bewegung, die unter der Flagge der OFF-Line Modemessen europaweit Aufsehen erregte. Ähnlich wie in der Musik die Neue Deutsche Welle verebbte OFF-Mode spätestens mit Beginn der deutschen Wiedervereinigung und der Öffnung der Grenzen.

Haute Couture und Prêt-à-porter

Das heutige Modedesign wird grob in zwei Kategorien unterteilt: Haute Couture und Prêt-à-porter/Ready-to-wear. Eine Haute-Couture-Kollektion zielt exklusiv auf eine wohlhabende Schicht von Kunden, für die die Mode maßgeschneidert wird. Um als offizielles „Haute-Couture-Haus“ zu gelten, muss der Modedesigner oder die Marke zur Vereinigung für Haute Couture zählen. Diese in Paris angesiedelte Organisation gehört zum französischen Handelsministerium, auch wenn dieser Organisation Designer unterschiedlichster Nationalität angehören. Um als Haute-Couture-Haus zu gelten, muss mindestens zweimal jährlich eine Modenschau gezeigt werden, bei der mindestens 35 verschiedene Modelle vorgestellt werden.

Ready-to-wear-Kollektionen werden dagegen nicht maßgeschneidert. Die „Kleider von der Stange“ werden in standardisierten Größen hergestellt: Eine feinere Unterteilung unterscheidet dabei Designer-Kollektionen und Konfektionsware. Designerkollektionen zeichnen sich in der Regel durch hohe Qualität und ungewöhnlichere Schnitte aus. Heutzutage haben diese Designerkollektionen mehr Einfluss auf die Alltagsmode als die Haute Couture. Designerkollektionen werden als „prêt-à-porter“ ebenfalls auf den Modeausstellungen vorgestellt.

Konfektionsmode ist die, die am häufigsten in den Läden zu finden ist. Geschaffen für den Massengeschmack, ist es nicht ihr Ziel, ein Modestatement abzugeben, sondern tragbare Kleidung anzubieten.

Deutschland

Siehe auch: „Deutschland“ im Artikel Textil- und Bekleidungsindustrie
Karl Lagerfeld († 2019), einer der renommiertesten Modedesigner der Welt. Seit 1984 war er u. a. Chefdesigner bei Chanel.

Deutsche Mode ist für ihre eleganten Linien bekannt, aber auch für ihre unkonventionellen jungen Designs und die große Variation verschiedener Stilrichtungen. Berlin gilt als junges und kreatives Zentrum in der europäischen Modeszene.[1] Die zweimal im Jahr stattfindende Berlin Fashion Week (bzw. Berliner Modewoche) ist innerhalb kurzer Zeit zu einer der weltweit wichtigsten Modeveranstaltungen avanciert.[2] Bread & Butter hat sich als weltweite Leitmesse für den Alltagsmode-Markt etabliert. Düsseldorf ist der Modehandelsplatz mit dem größten Umsatz,[3] und war viele Jahre Schauplatz der weltgrößten Modemesse, der von der Igedo veranstalteten Collections Premiere Düsseldorf (CPD). Weitere wichtige Modezentren sind München,[4] wo sich auch die Deutsche Meisterschule für Mode befindet, Hamburg und Köln. Auch kleinere Städte sind als Standorte großer Marken Zentren für Gestaltung und Produktion, etwa Herford, Metzingen, Herzogenaurach, Schorndorf, Rottendorf, Chemnitz, Albstadt und Detmold.[5]

Designer

Weltweit berühmte deutsche Modedesigner sind und waren z. B. Karl Lagerfeld, Wolfgang Joop, Jil Sander, Uli Richter, Heinz Oestergaard, Heinz Schulze, Renate Günthert, Michael Michalsky, Tomas Maier, Guido Maria Kretschmer, Sibilla Pavenstedt, Rudolph Moshammer, Torsten Amft, Philipp Plein, Jette Joop, Dorothee Schumacher, Patrick Mohr, Dawid Tomaszewski, Anna von Griesheim, Willy Bogner, Anja Gockel, Harald Glööckler.[6] Bekannte Textilunternehmer, deren Firmen heute internationale Modekonzerne sind, sind und waren unter anderem Hugo Ferdinand Boss, Rudolf Dassler, Adolf Dassler und Wolfgang Grupp.

Marken

Zu den bekannten Modemarken aus Deutschland gehören und gehörten unter anderem Hugo Boss, Strenesse, Windsor, Bogner, Escada, Etienne Aigner, Joop!, Philipp Plein, MCM, Talbot Runhof, Baldessarini, Seidensticker, Eterna, Hallhuber, Kaviar Gauche, Roy Robson, Closed, Valisere, Lascana, Lala Berlin, Ulla Popken, Roeckl, Buffalo Boots, Rohde, Peter Hahn, Marc O’Polo, Tom Tailor, s.Oliver, Gerry Weber, Esprit, Wunderkind, Bruno Banani, Triumph und Schiesser. Bekannte deutsche Outdoor- und Sportartikelhersteller mit eigener Modesparte sind etwa adidas, PUMA, Chiemsee, Reusch und Jack Wolfskin. Daneben gibt es Modekonzerne mit bekannten Submarken wie die Ahlers AG, den zweitgrößten Männermode-Hersteller Europas. Darüber hinaus führen einzelne deutsche Filialisten ihre eigenen Modemarken: Zalando, Orsay, Zero, P&C, Breuninger.

Models

Es gibt zudem eine Reihe von Models, die es zu internationalem Ruhm gebracht haben, u. a. die „Supermodels“ der 1990er Jahre Claudia Schiffer, Heidi Klum, Tatjana Patitz, Manon von Gerkan und Nadja Auermann. Weitere weltweit gefragte Models waren und sind Diane Kruger, Eva Padberg, Toni Garrn, Julia Stegner, Rebecca Mir, Birte Glang, Amelie Klever, Nico, Eveline Hall, Uschi Obermaier, Nastassja Kinski, Antonia Wesseloh, Vanessa Hegelmaier, Hana Nitsche, Lena Gercke, Sara Nuru, Barbara Meier, Claudia Ciesla, Aslı Bayram, Shermine Shahrivar, Evelyn Sharma, sowie die männlichen Models Nico Schwanz und Lars Burmeister.[7]

Zu den global bedeutendsten Modelagenturen gehören viviènne model management (München, New York) und Louisa Models (München, Hamburg). Die Ausbildung von Modedesignern in Deutschland erfolgt an verschiedenen Universitäten, Hochschulen und Berufsfachschulen.

Siehe auch

Textildesign
Pelzdesigner
Modenschau
Modeillustration

Literatur

Yuniya Kawamura: Fashion-ology. An introduction to Fashion Studies. Berg, Oxford / New York: 2005, ISBN 1-85973-814-1
Yasmin Boeck: Traumberuf Modedesigner – Der Leitfaden für Studium und Ausbildung. Stiebner Verlag, München 2011, ISBN 3-8307-0872-6
Barbara Schmelzer-Ziringer: Mode Design Theorie. Böhlau Verlag / Uni-Taschenbücher-Verlag, Köln/Weimar/Wien 2015, ISBN 978-3-8252-4403-3

Weblinks

Commons: Modedesign Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Deutsche Mode Ã¢Â€Â“ Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Modedesign bei Creative Germany
Deutsches Mode-Institut
Modeverband Deutschland e. V.
geboren.am
goethe.de

Einzelnachweise

↑ Berlin Fashion Week Roundup, Vogue, abgerufen am 28. Oktober 2014.

↑ Berlin Fashion Week (Memento vom 20. Dezember 2014 im Internet Archive), offizielle Website.

↑ Marcel Berndt: Berlin hat den Glamour, Düsseldorf das Geld, Welt Online, 26. Juli 2014. Abgerufen am 17. Juli 2014.

↑ München – Der Stoff, aus dem die Träume sind, Die Welt, 17. Juli 2011

↑ Die deutsche Mode kommt (auch) aus der Provinz, Brigitte, Ausgabe 15/2012, abgerufen am 18. Januar 2014.

↑ Deutsche Designer, Vogue, abgerufen am 28. Oktober 2014.

↑ Deutsche Models, Vogue, abgerufen am 28. Oktober 2014.

Normdaten (Sachbegriff): GND: 7510814-8 (OGND, AKS)

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Kategorien: DesignKostümkunde des 20. und 21. JahrhundertsMode

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