GmbH Gesellschaftszweck – Unternehmensgegenstand: Unterhaltungselektronik Einteilung Geschichte aus Essen

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Ein typisches Beispiel der Unterhaltungselektronik

Unterhaltungselektronik ist ein Sammelbegriff für Elektrogeräte, die der Unterhaltung des Benutzers dienen.

Früher wurde sie im Fachhandel Braune Ware genannt, da Fernseh- und Rundfunkgeräte häufig furnierte Holzgehäuse hatten, im Gegensatz zur Weißen Ware für Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte.

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Inhaltsverzeichnis

1 Einteilung
2 Geschichte

2.1 1840–1923: Von der Elektromechanik zur Elektronik

2.1.1 1840–1860
2.1.2 1861–1880
2.1.3 1881–1900
2.1.4 1901–1911
2.1.5 1912–1923

2.2 1924–1959: Vom Radio zu Stereotechnik und Fernsehen

2.2.1 1924
2.2.2 1925
2.2.3 1926
2.2.4 1927
2.2.5 1928
2.2.6 1929
2.2.7 1930
2.2.8 1931
2.2.9 1932
2.2.10 1933
2.2.11 1934
2.2.12 1935
2.2.13 1936
2.2.14 1937
2.2.15 1938
2.2.16 1939
2.2.17 1940
2.2.18 1942
2.2.19 1945–1947
2.2.20 1948
2.2.21 1949
2.2.22 1950
2.2.23 1951
2.2.24 1952
2.2.25 1953
2.2.26 1954
2.2.27 1955
2.2.28 1956
2.2.29 1957
2.2.30 1958

2.3 1960–2001: Von Fernsehen und HiFi zu Multimedia

2.3.1 1960
2.3.2 1961
2.3.3 1962
2.3.4 1963
2.3.5 1965
2.3.6 1966
2.3.7 1967
2.3.8 1968
2.3.9 1969
2.3.10 1970
2.3.11 1971
2.3.12 1972
2.3.13 1973
2.3.14 1975
2.3.15 1976
2.3.16 1977
2.3.17 1978
2.3.18 1979
2.3.19 1980
2.3.20 1981
2.3.21 1982
2.3.22 1983
2.3.23 1984
2.3.24 1985
2.3.25 1986
2.3.26 1987
2.3.27 1988
2.3.28 1989
2.3.29 1990
2.3.30 1991
2.3.31 1992
2.3.32 1993
2.3.33 1994
2.3.34 1995
2.3.35 1996
2.3.36 1997
2.3.37 1998
2.3.38 1999
2.3.39 2001

2.4 Seit 2002: Mit HD ins vernetzte Zeitalter

2.4.1 2002
2.4.2 2003
2.4.3 2004
2.4.4 2005
2.4.5 2006
2.4.6 2007
2.4.7 2008
2.4.8 2010
2.4.9 2011
2.4.10 2012
2.4.11 2016
2.4.12 2017
2.4.13 2018

3 Weltweit bedeutsame Messen
4 Weblinks
5 Einzelnachweise

Einteilung

Verkaufsladen für Unterhaltungselektronik

Geräte der Unterhaltungselektronik kann man in drei Gruppen gliedern:

Wiedergabe (teilweise auch Aufnahme und Bearbeitung) von Ton (Musik und Sprache), z. B. mit Radio, Kassettenrekorder, CD-Spieler, MD-Spieler, Stereoanlage, Autoradio, MP3-Spieler, DJ-Controller
Wiedergabe (teilweise auch Aufnahme und Bearbeitung) von Stand- und Bewegtbildern (Foto, Film und Fernsehen), z. B. mit Fernsehgerät, Videorekorder, DVD-Spieler, Projektor
Computerspiele: Handheld-Konsole, Spielkonsole usw.

Die Abgrenzung zu rein mechanischen Geräten (wie es z. B. frühe Grammophone, Foto- und Filmkameras waren) und zu optischen Geräten ist dabei fließend. Personal Computer, Tablets und Smartphones sind wegen ihrer vielfältigen Nutzungsweisen sowohl Unterhaltungs- als auch Gebrauchselektronik. Unterhaltungs- und Gebrauchselektronik für Konsumenten wird analog zu englisch consumer electronics als Verbraucherelektronik zusammengefasst.[1]

Elektronische Unterhaltungsmedien können allein und zu Hause genutzt werden, während die ursprünglichen Entsprechungen wie Konzert, Theater und Gesellschaftsspiele immer auch soziale Aktivitäten und meist auch das Verlassen der eigenen Wohnung bedingen. Daher wird die Unterhaltungselektronik auch für die Vereinsamung der Menschen verantwortlich gemacht.

Geschichte

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Die Geschichte der Unterhaltungselektronik beginnt mit Grundlagenerfindungen ab Mitte des 19. Jahrhunderts. Noch heute wird sie weiter geschrieben.

1840–1923: Von der Elektromechanik zur Elektronik

1840–1860

Alexander Bain stellt im Jahr 1843 Überlegungen zur Zerlegung von Bildern in Bildpunkte mit Helligkeitswerten an. 1848 erfindet Frederick Collier Bakewell den ersten elektromechanischen Bildtelegraphen.

1861–1880

Der Volksschullehrer Philipp Reis stellt 1861 das von ihm erfundene Telefon beim Physikalischen Verein in Frankfurt vor. Ganz nebenbei hat er damit auch den Vorläufer des Lautsprechers erfunden.

1867 zeigt der französische Dichter und Philosoph Charles Cros (1842–1888) mit seinem „Paréophone“ das Konstruktionsprinzip des Phonographen. Kommerzieller Erfolg ist der wenig ausgereiften Erfindung jedoch nicht beschieden.

1873 sagt James Clerk Maxwell (1831–1879) die Existenz elektromagnetischer Wellen theoretisch voraus und formuliert die Maxwellschen Gleichungen, die deren Eigenschaften beschreiben. Ferdinand Braun entdeckt 1874 den Gleichrichter-Effekt an Metallsulfiden und -oxiden. Beide schaffen damit wesentliche Grundlagen für die spätere Entwicklung der Funktechnik.

1877 erfindet Thomas Alva Edison (1847–1931) den Phonographen. Damit konnten erstmals Töne aufgenommen und wiedergegeben werden, und zwar zunächst auf Zylindern aus Zinnfolie. Ein Schalltrichter mit Membran und Nadel war so angeordnet, dass die Nadel mit der Zinnfolie Kontakt hatte. 1880 entdeckt der US-amerikanische Physiker Charles Sumner Tainter, dass viele technische Nachteile der Edisonschen Walzen beseitigt werden können, wenn man die Tonspur spiralförmig in die Oberfläche einer flachen, runden Scheibe eingraviert. Technische Probleme beenden seine Versuche nach kurzer Zeit. Dennoch gilt er als der Erfinder der Schallplatte.

1881–1900

Paul Nipkow entwickelt 1884 mit der Nipkowscheibe ein Verfahren, mit dem sich Bilder seriell abtasten und übertragen lassen. Er patentiert sein „Elektrisches Teleskop“, lässt den Patentschutz aber schon 1886 wieder verfallen.

Heinrich Hertz gelingt 1886 erstmals der experimentelle Nachweis elektromagnetischer Wellen – die physikalische Grundlage für drahtlose Telegrafie und Rundfunk ist geschaffen.

Ohne die nicht publizierten Versuche von Charles Sumner Tainter zu kennen, meldet der Deutsch-Amerikaner Emil Berliner 1887 sein Grammophon zum Patent an. Seine Schallplatten laufen zunächst mit 150 min−1. Sie werden direkt mit einer Handkurbel gedreht und mit einer Stahlnadel abgetastet. Diese überträgt die Schwingungen mechanisch auf eine Membran im Schalltrichter. Eigentlich ist der Übergang von der Walze zur Platte – von der Tiefen- zur Seitenschrift – in erster Linie dazu gedacht, Edisons Patente zu umgehen. Es zeigt sich aber schnell, dass die Platten sich leichter duplizieren und lagern lassen. Damit beginnt der Siegeszug der Schallplatte, die zunächst aus Zink oder Hartgummi, seit 1896 aus zerbrechlichem Schellack oder Bakelit besteht.

1888 gelingt Alexander Graham Bell (1847–1922) durch die Verwendung von Wachszylindern statt solchen aus Zinnfolie eine beträchtliche Reduzierung der Störgeräusche bei der Wiedergabe phonographischer Aufzeichnungen. Damit ist der Weg frei für den kommerziellen Erfolg von Edisons verbessertem Phonographen. Der Amerikaner Oberlin Smith beschreibt im gleichen Jahr ein Verfahren zur Schallaufzeichnung mit einem metallspänehaltigen Baumwollfaden. Er wird damit zum Wegbereiter der Tonbandaufzeichnung.

Grammophone erhalten durch Federmotor (1889) und elektrischen Antrieb (1890) bessere Gleichlaufeigenschaften und erhöhten Komfort. Der elektrische Antrieb macht auch die die erste Musikbox mit Schallzylindern möglich – noch vor der breiten Einführung von Schallplatten.

Thomas Alva Edison (1847–1931) entdeckt ebenfalls im Jahr 1890 den glühelektrischen Effekt. Zur Rotglut erhitzte Metalle sind von einer Wolke freier Elektronen umgeben. Dies ist die Grundlage aller Elektronenröhren bis hin zur Bildröhre.

Die Erfindung der Selen-Fotozelle um 1893 ermöglicht erstmals die Umwandlung von Helligkeitswerten des Lichts in elektrische Signale. Das Prinzip hat zwar in der Bildtelegrafie und Fernsehtechnik nur ein kurzes Gastspiel, in Belichtungsmessern für Fotografen bleibt Selen aber mehr als 50 Jahre präsent.

Der Kinematograph von Auguste Lumière erlaubt im Jahr 1895 erstmals die Wiedergabe von Bewegtbildern. Im selben Jahr stellen die Brüder Emil und Max Skladanowsky im Berliner Wintergarten ihren Projektionsapparat für lebende Bilder, das „Bioscop“, vor.

Ferdinand Braun erfindet 1897 die „trägheitslose Kathodenstrahl-Oszillographen-Röhre“, also die bis ins 21. Jahrhundert hinein prinzipiell unveränderte Fernseh-Bildröhre. Im gleichen Jahr überträgt der Italiener Guglielmo Marconi drahtlos telegrafische Nachrichten durch elektromagnetische Wellen über eine Distanz von fünf Kilometern.

Dem dänischen Physiker Valdemar Poulsen gelingt 1898 mit seinem Telegraphon die weltweit erste magnetische Tonaufzeichnung und -wiedergabe. Als magnetisierbaren Träger verwendet er 1 mm starken Stahldraht. Motivation für seine Konstruktion war die Idee eines Anrufbeantworters, der etwa zur gleichen Zeit aber nicht von ihm, sondern vom französischen Ingenieur Kumberg eher erfolglos als Telephonograph vorgestellt wird. Im gleichen Jahr demonstriert Nikola Tesla die erste Funk-Fernsteuerung an einem Schiffsmodell.

Der berühmte Hund „Nipper“ wird 1899 mit dem Slogan „His Master’s Voice“ das Markenzeichen für Grammophone und Schallplatten. Platten werden erstmals mit dem Verfahren Wachsmaster und Metallmatrize hergestellt, dem die Plattenindustrie bis zum Beginn des digitalen Zeitalters treu geblieben ist.

1901–1911

1902 patentiert Otto von Bronk sein „Verfahren und Vorrichtung zum Fernsichtbarmachen von Bildern und Gegenständen unter vorübergehender Auflösung der Bilder in parallelen Punktreihen“. Dieses Patent, ursprünglich wohl mehr für die Bildtelegraphie gedacht, sollte später für die Entwicklung des Farbfernsehens nach dem NTSC-Verfahren bedeutsam werden.

Schallplatten erhalten im gleichen Jahr erstmals bedruckte Papieretiketten in der Mitte. Obwohl Edison ein Verfahren zur Vervielfältigung seiner Phonographenwalzen entwickelt, ist der Siegeszug der Schallplatte nicht mehr aufzuhalten.

Der Berliner Albert Parker Hanson reicht 1902 in Deutschland, 1903 auch in England, sein Patent „Elektrische Kabel“ ein. Hinter dem unscheinbaren Titel steckt die Erfindung der Leiterplatte. Zur rationellen Fertigung immer wieder gleicher elektrischer Verbindungen, damals in Telefon-Vermittlungsstellen benötigt, sollen nicht mehr handverlötete Drähte eingesetzt werden. Stattdessen werden Leiterbahnen aus dünnem Messingblech maschinell ausgestanzt und ein- oder beidseitig auf paraffiniertes Papier geklebt. Erst 50 Jahre später wird diese Erfindung – mit verschiedenen Weiterentwicklungen – in der Unterhaltungselektronik angewendet.

1903 liefert Guglielmo Marconi den Beweis, dass drahtlose telegrafische Kommunikation auch auf große Distanzen – z. B. über den Atlantik – möglich ist. Er verwendet dazu einen von Ferdinand Braun entwickelten Sender.

1904 werden von der Firma Odeon (Berlin) auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals doppelseitige Platten und solche mit einem Durchmesser von 30 cm angeboten, um die Spieldauer auf bis zu 11 Minuten (5,5 Minuten pro Seite) zu erhöhen. Der deutsche Physiker Arthur Korn entwickelt in gleichen Jahr das erste brauchbare Verfahren zur Bildtelegrafie.

Der Engländer Sir John A. Fleming erfindet 1905 die erste Elektronenröhre, eine Gleichrichter-Röhre, auch Diode genannt.

1906 patentiert Robert von Lieben sein „trägheitslos arbeitendes Kathodenstrahl-Relais“. Bis 1910 entwickelt er dieses zur ersten wirklichen Verstärkerröhre, einer Triode, weiter. Fast gleichzeitig erfindet auch der Amerikaner Lee de Forest die Triode.

Max Dieckmann und Gustav Glage benutzen im gleichen Jahr eine Braunsche Röhre zur Wiedergabe von 20-zeiligen Schwarz-weiß-Bildern.

Ebenfalls 1906 meldet der amerikanische General und Forscher H. H. C. Dunwoody seinen Carborundum-Stahl-Detektor für den Empfang von Funksendungen zum Patent an. Dabei handelt es sich um das erste Halbleiter-Bauelement in der Geschichte. G. W. Pickard schlägt zur gleichen Zeit einen Siliziumdetektor mit Spitzenkontakt zur HF-Gleichrichtung vor. Der Hüllkurvendetektor ist ein wichtiger Bestandteil jedes Rundfunkempfängers. Tausende von Amateuren basteln sich in den Folgejahren mit Bleiglanzkristall (Schwefel-Blei-Verbindung) und einigen einfachen Bauteilen ihre eigenen Radioempfänger. Da bei diesen einfachen Empfängern keine aktiven (verstärkenden) Bauteile eingesetzt werden, können nur starke Ortssender empfangen werden.

1907 setzt Rosenthal in seinem Bildtelegraphen erstmals eine Fotozelle ein. Lee de Forest patentiert das Audion-Schaltungsprinzip für Rundfunkempfänger, das er seit 1909 auch kommerziell verwertet. Allerdings verliert er bereits 1913 einen Patentstreit um die Erfindung der Triode gegen Robert von Lieben.

1911 entstehen erste Filmstudios in Hollywood und Potsdam-Babelsberg.

1912–1923

Trioden erhalten seit 1913 durch Hochvakuum im Glaskolben deutlich verbesserte Eigenschaften. im gleichen Jahr patentiert Alexander Meißner sein Verfahren „Rückkopplung zur Erzeugung von Schwingungen“, also seine Entwicklung eines Radiosenders mit einer Elektronenröhre.

Ebenfalls 1913 reicht der Engländer Arthur Berry ein Patent über die Herstellung gedruckter Schaltungen durch Ätzen von Metall ein.

Um 1915 führt Carl Benedicks in Schweden grundlegende Untersuchungen über die elektrischen Eigenschaften von Silizium und Germanium durch. Durch die aufblühende Röhrentechnik bleibt jedoch das Interesse an Halbleitern bis nach dem Zweiten Weltkrieg gering.

Basierend auf früheren Erkenntnissen des Engländers Oliver Lodge entwickelt der Franzose Lucien Levy 1917 einen Radioempfänger mit Frequenzabstimmung durch einen Schwingkreis. In Deutschland experimentieren Hans Bredow und Alexander Meißner mit Röhrensendern und Rückkopplungsempfängern (Militärfunkstation Königs Wusterhausen).

In Potsdam-Babelsberg wird ebenfalls 1917 die Universum Film AG (UFA) gegründet. Zwei Jahre später gründen Charlie Chaplin und andere in Hollywood die Filmproduktions- und Verleihgesellschaft „United Artists“.

Am 2. November 1920 nimmt die erste regelmäßig arbeitende Rundfunkstation KDKA in Philadelphia (USA) den Dienst auf. Erstmals wird Elektronik eingesetzt, um einem breiten Publikum Information und Unterhaltung zu übermitteln. In Deutschland wird vom posteigenen Langwellensender Königs Wusterhausen erstmals ein Instrumentalkonzert im Rundfunk übertragen. Erst ab 1922 wird von dort regelmäßiger (und gebührenpflichtiger) Rundfunk, der „Wirtschaftsrundspruchdienst“, betrieben.

1922 wird das Radio mobil: J. McWilliams Stone erfindet den ersten tragbaren Radioempfänger der Welt. George Frost baut das erste „Autoradio“ in seinen Ford Model T ein.

1923 wird zu einem wichtigen Jahr für die Weiterentwicklung der Röhren- und Fernsehtechnik:

Der 16-jährige Manfred von Ardenne (1907–1997) entwickelt zusammen mit Siegmund Loewe (1885–1962) die erste Mehrfachröhre, die weitere Bauteile enthält und so zum Vorläufer der Integrierten Schaltung wird. Loewe baut mit der Röhre seinen ersten Rundfunkempfänger „OE333“.

Der ungarische Ingenieur Dénes von Mihály entwickelt ein Bildabtastsystem mit Zeilenablenkung, bei dem jeder Punkt eines Bildes zehnmal pro Sekunde von einer Selenzelle abgetastet wird.

August Karolus (1893–1972) erfindet die Kerr-Zelle zur nahezu trägheitslosen Umwandlung von elektrischen Impulsen in Lichtsignale. Er erhält ein Patent für sein Verfahren zum Übertragen von Diapositiven, für das er einen Diapositiv-Geber mit Nipkow-Scheibe und einen aus Kohlebogenlampe, Kerrzelle und Nipkow-Scheibe bestehenden Bildschreiber verwendet.

Vladimir Kosma Zworykin patentiert die erste Bildaufnahmeröhre, Ikonoskop genannt.

Im gleichen Jahr gründet der deutsche Staatssekretär Hans Bredow („Vater des Rundfunks“) die erste Deutsche Rundfunkorganisation. Durch die Aufhebung des Rundfunkempfangsverbots und die Eröffnung des ersten Rundfunksenders für Privatpersonen beginnt die Entwicklung des Radios zum Massenmedium.

1924–1959: Vom Radio zu Stereotechnik und Fernsehen

1924

Auf der Berliner Funkausstellung werden die ersten kommerziellen Röhren-Rundfunkempfänger vorgestellt.

1925

Die Brunswick Co., Dubuque (USA), liefert mit dem „Brunswick Panatrope“ den ersten elektrischen Plattenspieler mit „Schalldose“, Röhrenverstärker und Lautsprecher.

In den amerikanischen Bell Laboratories erlangt ein Verfahren zur Aufnahme von Schallplatten mittels Mikrophon und Röhrenverstärker die Serienreife. Auch in Deutschland wird daran seit 1922 gearbeitet. 1925 erscheinen in beiden Ländern die ersten elektrisch aufgenommenen Platten.

Auf der Leipziger Frühjahrsmesse wird die erste Kleinbildkamera „Leica“ der Öffentlichkeit vorgestellt.

John Logie Baird gelingt die erste Fernsehvorführung eines lebenden Kopfes mit einer Auflösung von 30 senkrechten Zeilen unter Verwendung einer Nipkow-Scheibe.

August Karolus demonstriert in Deutschland Fernsehen mit 48 Zeilen und zehn Bildwechseln pro Sekunde. Derweil arbeiten Max Dieckmann und Rudolf Hell an einer „Bildzerlegungsröhre für Fernsehen“, der ersten rein elektronischen Bildaufnahmeröhre.

1926

Edison entwickelt die erste „Langspielplatte“. Durch dichtere Rillen (16 Rillen auf 1 mm) und die Reduzierung der Drehzahl auf 80 min−1 (später 78 min−1) steigt die Spieldauer auf bis zu 2 mal 20 Minuten. Damit trägt er selbst zum Niedergang seines Phonographen-Geschäfts bei.

Die Deutsche Reichsbahn bietet einen Funktelefondienst in fahrenden Zügen zwischen Berlin und Hamburg an – die Idee des Mobilfunks ist geboren.

John Logie Baird entwickelt den ersten kommerziellen Fernsehempfänger der Welt. Erst ab 1930 wird er als „Televisor“ zum Preis von 20 englischen Pfund verkauft.

1927

Die ersten vollelektronischen Musikboxen („Juke Boxes“) kommen in den USA auf den Markt. In Deutschland verkauft die Deutsche Grammophon aufgrund eines Lizenzabkommens mit der Brunswick-Balke-Collander Company ihre ersten vollelektronischen Plattenspieler.

Das erste industriell gefertigte Autoradio, der „Philco Transitone“ von der „Storage Battery Co.“ in Philadelphia (USA), kommt auf den Markt.

Die erste Kurzwellen-Rundfunkübertragung nach Übersee wird von der Station PCJJ der Philips-Werke in Eindhoven in die niederländischen Kolonien ausgestrahlt.

Der erste regelmäßigen Bildtelegrafie-Dienst wird zwischen Berlin und Wien eröffnet.

Erste kommerzielle Tonfilme („The Jazz Singer“, USA) verwenden das „Nadeltonverfahren“, bei dem synchron zur Filmvorführung Langspielplatten über Lautsprecher wiedergegeben werden.

Erste öffentliche Fernsehübertragungen in Großbritannien von John Logie Baird zwischen London und Glasgow und in den USA von Frederic Eugene Ives (1882–1953) zwischen Washington und New York basieren noch auf elektromechanischen Verfahren. Der amerikanische Erfinder Philo Taylor Farnsworth (1906–1971) zeigt in Los Angeles das erste vollelektronische Fernsehsystem der Welt.

John Logie Baird entwickelt den ersten Bildplattenspieler. 30-zeilige Fernsehbilder werden auf Schellackplatten gespeichert. Mit 78 min−1 mechanisch abgetastet, können die Bilder auf seinem „Televisor“ wiedergegeben werden. Leider ist mit dieser Technik keine Tonwiedergabe möglich. Auch kann sie mit der schnellen Entwicklung hin zu höheren Auflösungen beim Fernsehen nicht Schritt halten. Daher dauert es noch über 40 Jahre, bis die ersten kommerziellen Bildplattenspieler auf den Markt kommen.

1928

Fritz Pfleumer lässt sich das erste Tonbandgerät patentieren. Darin ist der seit 1890 übliche Stahldraht durch einen mit Eisenpulver beschichteten Papierstreifen als Aufnahmemedium ersetzt. Er wird damit nach Poulsen (1898) zum zweiten entscheidenden Wegbereiter der magnetischen Ton-, Bild- und Datenspeicherung.

Dénes von Mihály präsentiert in Berlin einem kleinen Kreis die erste verbürgte Fernsehübertragung in Deutschland, nachdem er mindestens seit 1923 auf diesem Gebiet gearbeitet hat. August Karolus und die Firma Telefunken stellen auf der „5. Großen Deutschen Funkausstellung Berlin 1928“ den Prototyp eines Fernsehempfängers vor, der mit einer Bildgröße von 8 cm × 10 cm und einer Auflösung von etwa 10.000 Bildpunkten eine deutlich bessere Bildqualität liefert als frühere Geräte.

Derweil gibt es in New York (USA) schon die ersten regelmäßigen Fernseh-Versuchssendungen des Senders WGY, den die Firma General Electric Company (GE) betreibt. Auch unregelmäßige Fernsehnachrichten und Fernsehspiele strahlt dieser Sender von 1928 an aus. Ebenfalls in den USA wird der erste gewerblich hergestellte Fernsehempfänger von der Daven Corporation in Newark zum Preis von 75 Dollar angeboten. John Logie Baird überträgt erstmals Fernsehbilder international, und das gleich über den Atlantik von London nach New York. Er demonstriert auch die weltweit erste Farbfernsehübertragung in London.

1929

Edison zieht sich aus dem Phonogeschäft zurück – die Schallplatte hat den Zylinder endgültig verdrängt. Die Firma Columbia entwickelt den ersten tragbaren Plattenspieler, der sich an jedes Röhren-Radiogerät anschließen lässt. Es entstehen auch die ersten Radio/Plattenspieler-Kombinationsgeräte, Vorläufer der bis in die 1960er Jahre üblichen Musiktruhen.

Der deutsche Physiker Curt Stille (1873–1957) führt bei der „Deutschen Kino-Gesellschaft“ ein Magnet-Tonsystem vor, bei dem als Tonträger perforiertes Stahlband verwendet wird. Zunächst hat das Magnettonverfahren keinen Erfolg. Erst viel später wird es für Amateurfilme wiederentdeckt, weil es eine einfache Möglichkeit zur Nachvertonung bietet. Vorher hat Stille schon ein „Daylygraph“ genanntes Magnettongerät mit Verstärker und Entzerrer und ein ausgereiftes Magnettondiktiergerät namens „Textophon“ entwickelt.

Basierend auf Patenten, die er von Stille erworben hat, bringt der Deutsch-Engländer Ludwig Blattner mit dem „Blattnerphone“ das erste magnetische Tonaufzeichnungsgerät auf den Markt. Aufgezeichnet wird auf einem dünnen Stahlband.

Der erste Tonfilm nach dem Lichttonverfahren wird uraufgeführt. Seit Anfang der 1920er Jahre haben verschiedene Leute an diesem Verfahren entwickelt, bei dem der Film eine optische Tonspur besitzt. Die Tonspur trägt Helligkeitsschwankungen und wird von einer Fotozelle abgetastet, die diese in elektrische Schwingungen verwandelt. Nach Verstärkung erfolgt die Wiedergabe über Lautsprecher. In den ersten Jahren des Tonfilms konkurriert dieses Lichttonverfahren mit dem Nadeltonverfahren, bevor sich das Lichttonverfahren durchsetzen kann. Dasselbe optoelektronische Verfahren ermöglicht auch erstmals die Nachbearbeitung von Musikaufnahmen vor der Herstellung von Schallplatten daraus.

Der Regisseur Carl Froelich (1875–1953) dreht „Die Nacht gehört uns“, den ersten deutschen Tonfilm. 20th Century Fox präsentiert in New York auf einer 8 m × 4 m großen Leinwand den ersten Breitwand-Spielfilm.

Der Rundfunksender Witzleben beginnt in Deutschland mit der regelmäßigen Ausstrahlung von Fernseh-Testsendungen, zunächst auf Langwelle mit 30 Zeilen (=1.200 Bildpunkte) bei 12,5 Bildwechseln pro Sekunde. Es erscheinen erste Bauanleitungen für Fernsehempfänger. John Logie Baird beginnt in Großbritannien im Auftrag der BBC mit regelmäßigen Fernsehversuchsübertragungen für die Öffentlichkeit. Frederic Eugene Ives überträgt experimentell ein Farbfernsehbild von New York nach Washington.

1930

Manfred von Ardenne erfindet und entwickelt den Flying Spot Scanner, die europaweit erste vollelektronische Bildaufnahmeröhre. Statt der mechanischen Nipkowscheibe kann nun beim Fernsehen auch auf der Sendeseite ein elektronisches Bauteil nach dem Prinzip der Braun’schen Röhre eingesetzt werden.

In Großbritannien werden die erste Fernsehwerbung und das erste Fernsehinterview ausgestrahlt.

1931

Der britische Ingenieur und Erfinder Alan Dower Blumlein (1903–1942) erfindet „Binaural Sound“, heute als „Stereo“ bekannt. Er entwickelt die Stereo-Schallplatte und den ersten Dreiwege-Lautsprecher. Er dreht experimentelle Filme mit Stereoton. Danach wird er Leiter des Entwicklungsteams für das EMI-405-Zeilen-Fernsehsystem. Durch seinen frühen Tod im Zweiten Weltkrieg erlebt er den Erfolg seiner Erfindungen nicht mehr.

Die Firma RCA Victor stellt der Öffentlichkeit die erste wirkliche Langspielplatte vor, die bei 35 cm Durchmesser und 33,33 min−1 eine ausreichende Spieldauer für ein ganzes Orchesterwerk bietet. Die neuen Plattenspieler sind aber zunächst so teuer, dass sie sich erst im zweiten Anlauf nach dem Zweiten Weltkrieg – dann mit Vinylplatten – breit durchsetzen.

Der französische Physiker René Barthélemy führt in Paris erstmals öffentlich Fernsehen mit Ton vor. Auch die BBC startet in Großbritannien erste Tonversuche.

Die öffentliche Weltpremiere des elektronischen Fernsehens – also ohne elektromechanische Komponenten wie der Nipkow-Scheibe – erfolgt auf der „8. Großen Deutschen Funkausstellung Berlin 1931“. Döberitz/Pommern wird der erste deutsche Standort für einen Ton-Fernseh-Sender.

Manfred von Ardenne lässt sich das Prinzip einer Farbbildröhre patentieren: Schmale Streifen Leuchtstoffe in den drei Primärfarben sind eng nebeneinanderliegend angeordnet, so dass sie sich mit dem Elektronenstrahldurchlauf zu weißem Licht ergänzen. Eine getrennte Ansteuerung der drei Farben ist aber noch nicht vorgesehen.

1932

Die Firmen AEG und BASF beginnen sich für das Magnetbandverfahren von Fritz Pfleumer (1928) zu interessieren. Sie entwickeln neue Geräte und Bänder, bei denen Zelluloid statt Papier als Trägermaterial dient.

In Großbritannien sendet die BBC erstmals Radioprogramme zeitversetzt statt live, die vorher mit dem Blattnerphone (1929) aufgenommen worden sind.

Die Firma Radiotelefon und Apparatefabrik Ideal AG (später Blaupunkt) stellt ein Autoradio vor, das mittels Bowdenzügen von der Lenksäule aus fernbedient werden kann.

1933

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung in Deutschland wird der Rundfunk endgültig zum politischen Instrument. Systematische Zensur soll Opposition verhindern und die „arische Kultur“ verbreiten. Die Serienfertigung des „Volksempfängers VE 301“ läuft an.

Edwin H. Armstrong weist nach, dass frequenzmodulierte (FM) Funkübertragungen weniger störempfindlich sind als amplitudenmodulierte (AM). Das FM-Verfahren bleibt aber lange Zeit zu aufwändig für eine breite Einführung in Rundfunkempfängern.

In den USA eröffnet das erste Autokino.

1934

Erste kommerzielle Stereo-Aufnahmen finden noch wenig Anklang – die notwendigen Wiedergabegeräte sind noch zu teuer. Der Begriff „High Fidelity“ wird um diese Zeit geprägt.

1935

AEG und BASF stellen auf der Berliner Funkausstellung das Tonbandgerät „Magnetophon K1“ und die passenden Magnetbänder vor. Bei einem Brand in der Ausstellungshalle werden alle vier ausgestellten Geräte vernichtet.

In Deutschland beginnt der weltweit erste regelmäßige Fernseh-Programmbetrieb für etwa 250 teils öffentliche Empfangsstellen in Berlin und Umgebung. Die Massenproduktion von Fernsehempfängern ist – wohl auch aufgrund des hohen Preises von 2500 Reichsmark – noch nicht angelaufen.

Gleichzeitig beginnt die Forschungsanstalt der Deutschen Reichspost (RPF) mit Entwicklungsarbeiten für ein Farbfernsehverfahren, die aber später aufgrund des Zweiten Weltkriegs wieder eingestellt werden.

1936

In Deutschland finden Live-Rundfunkübertragungen von den Olympischen Spielen in Berlin statt. Das passende Empfangsgerät dafür ist der ebenfalls 1936 eingeführte batteriebetriebene tragbare Rundfunkempfänger „Olympiakoffer“.

Die erste fahrbare Fernsehkamera (180 Zeilen, vollelektronisch) wird für Fernseh-Live-Übertragungen von den Olympischen Spielen eingesetzt. Von Berliner Fernsehstuben aus können Bildtelefonie-Verbindungen nach Leipzig vermittelt werden, später kommen Verbindungen von Berlin nach Nürnberg und München hinzu. Auch in Großbritannien werden erste regelmäßige Fernsehsendungen – jetzt nach dem vollelektronischen EMI-System, das das teilmechanische Baird-System bald verdrängt – ausgestrahlt.

Der Franzose Raymond Valtat meldet ein Patent an, welches das Prinzip einer mit Dualzahlen arbeitenden Rechenmaschine beschreibt. Gleichzeitig beginnt in Deutschland Konrad Zuse mit der Entwicklung seiner elektromechanischen dualen Rechenmaschine, die 1937 fertig wird.

1937

Siemens bietet die ersten Saphir-Abtastnadeln für Schallplatten an.

Das Zeilensprungverfahren wird im Fernsehen eingeführt, um das Bildflimmern zu reduzieren. Der Sender Witzleben strahlt jetzt Fernsehen nach der neuen Norm mit 441 Zeilen und 25 Bildwechseln, d. h. 50 Halbbildern von je 220 Halbzeilen, aus. Bis ins HDTV-Zeitalter hinein bleibt das Zeilensprung- oder Interlace-Verfahren in Gebrauch. Erste Filmgeber ermöglichen es, das Fernsehprogramm nicht live zu senden, sondern auf Aufzeichnungen zurückzugreifen.

1938

Das verbesserte AEG-Tonbandgerät „Magnetophon K4“ wird erstmals in Rundfunkstudios eingesetzt. Die Bandgeschwindigkeit beträgt 77 cm/s, was bei 1000 m Bandlänge eine Spieldauer von 22 Minuten ergibt.

Werner Flechsig erfindet mit der Schattenmaske ein Verfahren zur getrennten Ansteuerung der drei Grundfarben in einer Farbbildröhre.

1939

Auf der „16. Großen Deutschen Rundfunk- und Fernseh-Rundfunk-Ausstellung Berlin 1939“ wird der „Deutsche Einheits-Fernseh-Empfänger E 1“ vorgestellt und die Freigabe des kostenlosen privaten Fernsehens angekündigt. Aufgrund der angespannten politischen und wirtschaftlichen Lage am Vorabend des Zweiten Weltkriegs werden aber statt geplanter 10.000 nur etwa 50 Geräte verkauft.

In den USA finden erste regelmäßige Fernsehausstrahlungen statt.

1940

Die Weiterentwicklung der Fernsehtechnik zu Kriegszwecken steigert die Auflösung bis hin zu 1029 Zeilen bei 25 Bildern pro Sekunde. Das zivile Fernsehen erreicht erst gegen Ende des Jahrhunderts mit HDTV eine solche Auflösung.

Das Problem des Bandrauschens bei Tonbandgeräten wird durch die Erfindung der Hochfrequenz-Vormagnetisierung von Walter Weber und Hans-Joachim von Braunmühl dramatisch reduziert.

1942

Der erste vollelektronische Computer wird von John Vincent Atanasoff fertiggestellt, gerät aber schnell wieder in Vergessenheit. Erst vier Jahre später wird ENIAC fertig – der Anfang vom Ende der Elektromechanik in Computern und Rechenmaschinen.

1945–1947

Amerikanische Soldaten erbeuten in Deutschland einige Tonbandgeräte. Dies sowie die Nichtigkeit deutscher Patente führt zur Entwicklung erster Tonbandgeräte in den USA. Das erste Heimgerät „Soundmirror“ von der Brush Development Co. kommt dort auf den Markt.

1948

Der amerikanische Physiker und Industrielle Edwin Herbert Land (1909–1991) bringt die erste Sofortbildkamera „Polaroid-Land-Kamera, Model 95“ auf den Markt.

Drei amerikanische Ingenieure der Bell Laboratories (John Bardeen, Walter Brattain und William B. Shockley) erfinden den Transistor. Nahezu zeitgleich entwickeln auch Herbert Mataré und Heinrich Welker in Frankreich ihr „Transitron“ zur Serienreife[2]. Mit dem Vorteil einer gegenüber Elektronenröhren viel geringeren Baugröße und Leistungsaufnahme ermöglicht der Transistor 1952 (Intermetall) und 1953 (Texas Instruments) die ersten Prototypen von Transistorradios. Danach tritt er seinen allgemeinen Siegeszug in alle Bereiche der Elektronik an.

Der ungarisch-amerikanische Physiker Peter Carl Goldmark (1906–1977) erfindet die Vinyl-Schallplatte (erste Veröffentlichung 1952), die viel weniger rauscht als ihre Schellack-Vorgänger. Dank Mikrorille (100 Rillen pro cm) lässt sich damit eine Spieldauer von 23 Minuten pro Seite realisieren. Die Langspielplatte ist geboren. Damit ist man der Einlösung des Anspruchs „High Fidelity“ und dem Ende der Schellack-Ära ein Stück näher. Die Radio Corporation of America (RCA) führt das Single-Format mit 45 min−1 ein, das mit billigen Abspielgeräten den Markt erobern soll. Die erste Veröffentlichung in Deutschland in diesem Format erscheint 1953.

Der britische Physiker Dennis Gábor (1900–1979) erfindet die Holographie. Dabei handelt es sich um ein Verfahren der Bildaufzeichnung und -wiedergabe mit kohärentem Licht. Im Unterschied zur konventionellen Fotografie wird damit die Speicherung und Reproduktion von dreidimensionalen Bildern möglich. Erst 1971, als das Verfahren praktische Bedeutung erlangt hat, erhält er dafür den Nobelpreis für Physik.

1949

In Deutschland nehmen die ersten Ultrakurzwellen- (UKW-) Sender den regulären Sendebetrieb auf.

Experimentell seit 1943, serienreif seit 1949 gibt es für den professionellen Einsatz Stereo-Tonbandgeräte und die dazu passenden Bänder. Auch portable Geräte für Reporter, anfangs mit Antrieb durch Federwerk, gibt es seit 1949.

1950

In den USA werden die ersten fertig bespielten Tonbänder vermarktet.

Ebenfalls in den USA bringt die Firma Zenith den ersten Fernseher mit Kabelfernbedienung zur Kanalumschaltung auf den Markt.

1951

Die CBS (Columbia Broadcasting System) strahlt in New York das erste Farbfernsehprogramm der Welt aus, allerdings nach einer Norm, die an die Auflösung des Schwarzweiß-Fernsehens nicht heranreichte und dazu inkompatibel war.

Mit dem „Magnetophon KL15“ der Firma AEG erscheint das erste Heimtonbandgerät auf dem deutschen Markt.

RCA Electronic Music stellt den ersten Synthesizer zur Erzeugung künstlicher elektronischer Klänge vor.

1952

Wiedereinführung regelmäßiger Fernsehausstrahlungen in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

20th Century Fox entwickelt mit „Cinemascope“ das erfolgreichste Breitbild-Verfahren, um mit Breitwand-Kinofilmen besser gegen das Fernsehen konkurrieren zu können. Erst rund 50 Jahre später zieht das Fernsehen mit dem 16:9-Bildformat nach.

1953

Das National Television Systems Committee (Abk.: NTSC) normiert in den USA das nach ihr benannte schwarz-weiß-kompatible NTSC-Farbfernseh-Verfahren. Ein Jahr später wird dieses Verfahren in den USA eingeführt.

Das Autoradio-Spitzenmodell „Mexico“ der Firma Becker hat erstmals einen UKW-Bereich (in Mono) und einen automatischen Sendersuchlauf.

1954

RCA entwickelt das erste Gerät zur Aufzeichnung von Videosignalen auf Magnetbändern. Pro Stunde werden etwa 22 km Magnetband gebraucht. Bis 1956 gelingt es der Firma Ampex, durch die Verwendung von mehreren Spuren die Bandgeschwindigkeit auf praktikablere 38,1 cm/s zu senken.

Die Europäische Rundfunk-Union gründet „Eurovision“.

Erste regelmäßige Fernsehausstrahlungen in Japan.

1955

Der erste Elektronenrechner der zweiten Generation „TRADIC“ (Transistorized Digital Computer) arbeitet mit Transistoren und ist dadurch viel kleiner und leistungsfähiger als sein röhrenbestückten Vorgänger der ersten Generation.

Der Brite Narinder S. Kapany untersucht die Ausbreitung von Licht in feinen Glasfasern (Lichtleitern). Später wird das zur Grundlage leistungsfähiger Telekommunikationsnetze und schneller Internet-Verbindungen.

Die erste drahtlose Fernbedienung für einen Fernseher der US-Firma Zenith besteht aus einer besseren Taschenlampe, mit der man in eine der vier Geräteecken leuchtet, um das Gerät ein- oder auszuschalten, den Kanal zu wechseln oder den Ton stummzuschalten.

1956

Die Firma Metz setzt in ihrem Radiogerät Typ 409/3D erstmals in der Serienfertigung eine Leiterplatte ein. Vorausgegangen sind seit den 1930er Jahren zahlreiche Detailverbesserungen in der Fertigungstechnik.

Die Firma Braun, schon vorher durch Radiogeräte in modernem Design aufgefallen, bringt die „Phono-Radio Combination SK 4“ — im Volksmund bald auch „Schneewittchensarg“ genannt — auf den Markt. Obwohl noch in Mono, begründet dieses Design die neue Gerätegattung der Kompakt-Stereoanlage, die 15 Jahre später die voluminösen Musiktruhen vollständig verdrängt haben wird.

Die Firma Ampex stellt mit dem „VR 1000“ den ersten Videorecorder vor. Noch im gleichen Jahr strahlt die CBS mit einem solchen Gerät erstmals eine Magnetaufzeichnung (MAZ) aus. Obwohl andere Sendungen schon seit 1954 in Farbe produziert werden, muss diese Sendung mit schwarz-weiß auskommen: Der Videorecorder kann noch keine Farbe aufzeichnen.

1957

Der Franzose Henri de France (1911–1986) entwickelt die erste Generation des Farbfernsehsystems SECAM (Système électronique couleur avec mémoire), das einige Probleme des NTSC-Verfahrens vermeidet. Die Schwächen des SECAM-Systems werden in späteren Modifikationen des Standards größtenteils behoben.

1958

Durch die Zusammenlegung der Patente Edisons und Berliners wird das Blumlein-Aufzeichnungsverfahren für Stereo-Schallplatten kommerziell verwertbar. Die Firma Mercury Records bringt die erste Stereo-Schallplatte auf den Markt.

Die Firma Ampex erweitert den Videorecorder mit dem Modell „VR 1000 B“ um die Farbfähigkeit.

1960–2001: Von Fernsehen und HiFi zu Multimedia

1960

Sony stellt den ersten „volltransistorisierten“ Fernsehempfänger vor, bei dem alle Elektronenröhren außer der Bildröhre durch Halbleiter (Transistoren und Dioden) ersetzt sind.

Mit der Kuba-Fernseh-Stereo-Konzerttruhe „Komet Super-Luxus-Automatic 1223SL“[3] kommt zum Preis von 2748 DM eine Fernseh- und Musiktruhe im extravaganten 60er-Jahre-Design auf den Markt. Nur Plattenspieler und Verstärker sind Stereo, Radio- und Fernsehempfänger noch Mono. Ein Tonbandgerät kann in einem separaten Fach untergebracht werden.

1961

Der amerikanische Physiker Theodore Harold Maiman (1927–2007) entwickelt die erste experimentelle Laser-Lichtquelle (Rubin-Laser), die einzelne Lichtblitze abgibt. Kurz darauf nehmen die Physiker Ali Javan (1926–2016), William R. Bennett (1930–2008) und Donald R. Herriott den ersten Gaslaser mit kontinuierlicher Lichtabgabe in Betrieb. Die Tür zu neuen Anwendungen von der Holographie (1962) über die Datenübertragung mit Lichtleitern (1976) und zu optischen Datenträgern (CD, 1979) ist aufgestoßen.

Die amerikanischen Firmen Texas Instruments und Fairchild Semiconductor stellen erstmals integrierte Schaltkreise industriell her. Mehrere Transistoren, Dioden und Widerstände werden bei dieser Technik auf demselben Siliziumkristall zusammengefasst.

Die erste Stereo-Rundfunksendung wird in den USA ausgestrahlt. (Ab 1963 wird dasselbe zu Monogeräten kompatible Verfahren in Deutschland übernommen.)

1962

Zum ersten Mal wird eine Fernsehsendung über einen Nachrichtensatelliten („Telstar I“) übertragen. Drei Jahre später stellt „Early Bird“ (später umbenannt in „INTELSAT I“) als erster kommerzieller geostationärer Nachrichtensatellit die erste kabellose ständige Verbindung zwischen Europa und den USA her. In den Folgejahren werden von Jahr zu Jahr mehr kommerzielle Satelliten in geostationäre Umlaufbahnen gebracht.

1963

Anfang Januar stellt der Telefunken-Mitarbeiter Walter Bruch (1908–1990) ein unter seiner Leitung entwickeltes Farbfernsehsystem vor, das später unter dem Namen PAL (Phase Alternation Line – Phasenänderung pro Zeile) bekannt wird. Im Wesentlichen baute es auf dem US-amerikanischen System NTSC (1953) auf, enthielt aber auch Komponenten (Verzögerungsleitung) des 1957 vorgestellten französischen SECAM-Verfahrens. In der Farbtreue bei schwierigen Empfangsbedingungen ist es vor allem NTSC deutlich überlegen, aber zu beiden inkompatibel.

In Mainz nimmt am 1. Mai 1961 das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) seinen Sendebetrieb auf, nachdem es bis dahin in Westdeutschland nur ein Fernsehprogramm gegeben hat. Für ältere Geräte (ca. vor 1960/61 gebaut) wird zum Empfang ein UHF-Konverter benötigt, den man auch als die erste Set-Top-Box bezeichnen könnte.

In der BRD wurde auf der 25. Großen Deutschen Funk-Ausstellung in Berlin am 30. August 1963 die FM-Stereofonie eingeführt. Gleichzeitig bringt die Firma Philips mit dem Cassetten-Recorder EL 3300 das Compact-Audio-Cassetten-System (Kompaktkassette) auf den Markt. Das System kann mit Tonbandgeräten qualitativ nicht mithalten. Es setzt sich aber in den folgenden Jahrzehnten dank Qualitätsverbesserungen, einfacher Handhabung, kompakten Geräten und der kostenlosen Lizenzierung weltweit durch. Erste vorbespielte Musikkassetten erscheinen 1965.

Die Firma Ampex bringt den ersten volltransistorisierten Videorekorder „VR 110“ für professionelle Anwendung auf den Markt.

Das Polaroid-Verfahren, seit 1947 auf dem Markt, wird in einer Version für Farbbilder eingeführt.

1965

Die Digital Equipment Corporation (DEC, Maynard, USA), bringt mit ihrem „Programmed Data Processor 8 (PDP-8)“ den ersten massenproduzierten Kleincomputer auf den Markt.

1966

Erst in einer späten Phase des deutschen PAL-Farbfernseh-Versuchsbetriebs werden von der amerikanischen Firma RCA die ersten PAL-farbfähigen Videorekorder für professionelle Anwendung („MAZ-Anlagen“) geliefert.

In der Norm DIN 45500 werden Messverfahren und Mindeststandards für den Begriff „High Fidelity“ (Abk. HiFi) festgelegt. In der Folge schmücken sich vor allem Mittelklasse-Anlagen mit dem entsprechenden Logo, um sich von billigeren Anlagen zu differenzieren. Die besten Geräte — um diese Zeit wird auch der Begriff „High End“ geprägt — sind schon damals weit besser.

1967

Die Kompaktkassette wird endgültig zur Wendekassette mit vier Spuren (2 × Stereo) genormt und beginnt, den Tonbandgeräten ernsthaft Konkurrenz zu machen, wenn auch zunächst nur in Bereichen, in denen die Tonqualität nicht so wichtig ist.

In Deutschland wird nach längerem Probebetrieb das Farbfernsehen nach dem PAL-System (1963) offiziell eingeführt. Andere westeuropäische Länder mit Ausnahme Frankreichs (SECAM, 1957) übernehmen das System später.

1968

Die Technik integrierter Schaltkreise hält Einzug in die vierte Computergeneration, nachdem die dritte Generation (seit 1962) miniaturisierte Transistoren und Hybridschaltkreise enthalten hatte.

1969

Dem Amerikaner Marcian Edward Hoff (* 1937) gelingt bei der Firma Intel erstmals die Integration aller Komponenten einer Computer-Zentraleinheit (CPU) auf einem Chip. Er schuf damit den ersten sogenannten Mikroprozessor. Zwei Jahre später vermarktet Intel erstmals einen 4-Bit-Mikroprozessor, den Intel 4004.

Der holländische Physiker Klaas Compaan experimentiert mit Glas-Bildplatten, die zunächst ganze Bilder, dann ein serialisiertes Videosignal enthalten.

Sony führt den ersten Videorekorder ein, bei dem das Magnetband nicht mehr „lose“ auf einer Spule, sondern in einer Kassette untergebracht ist.

1970

Ein britisch-deutsches Firmenkonsortium (AEG-Telefunken/Teldec/Decca) führt den ersten Bildplattenspieler nach dem „TED“-System ein. Die Schwarzweißgeräte tasteten eine dünne auf einem Luftkissen schwebende Kunststofffolie mechanisch ab. Die Folie hatte 12-mal so viele Rillen und rotierte 45-mal so schnell wie eine Langspielplatte. Mangelnde Spieldauer und Praktikabilität sowie die fehlende Möglichkeit zum Aufnehmen bescherten dem System eine nur kurze Lebensdauer.

Sony verbessert das Kontrastverhältnis von Farbbildröhren beträchtlich durch die Einführung der „Trinitron“-Technik. Statt einer
Lochmaske haben diese Röhren eine Maske aus vielen hauchdünnen Stahldrähten. Die Elektronenkanonen sind nicht mehr im Dreieck, sondern
in einer Reihe angeordnet. Durch die neue Geometrie trifft ein größerer Teil der von ihnen ausgesendeten Elektronen auf
Leuchtphosphor, womit die Bildhelligkeit steigt und ein dunkler getöntes Bildröhrenglas möglich wird.

1971

Philips und Grundig stellen auf der Funkausstellung in Berlin die ersten Videokassettenrekorder nach dem „VCR-System“ vor. Obwohl für den Heimgebrauch noch zu kostspielig, legt das System den technischen Grundstein für spätere Heimvideorekorder: Schrägspuraufzeichnung des Bildsignals und Längsspuraufzeichnung für das Tonsignal auf einem Halbzollband. Lediglich die Details und das Kassettenformat ändern sich. VCR setzt eine Kassette mit übereinanderliegenden Bandspulen ein, was eine schräge Bandführung durch das Gerät ergibt. Die Kopftrommel, welche die Video-Schrägspuren liest und schreibt, kann daher gerade im Gerät angeordnet sein, was eine mechanisch einfache Konstruktion ergibt.

Die ersten Fernsehgeräte mit drahtlosen Ultraschall-Fernbedienungen werden angeboten, sind aber aufgrund des Funktionsprinzips für Hundebesitzer weniger geeignet.

Philips verbessert den Rauschabstand von Audio-Aufnahmen auf Kompaktkassetten durch den „Dynamic Noise Limiter (DNL)“. Zu existierenden Aufnahmen ist das System kompatibel, da es nur auf der Wiedergabeseite eingreift.

Der amerikanische Ingenieur Nolan Bushnell aus Kalifornien baut das weltweit erste kommerzielle Videospiel. Ab 1976 liefert die von ihm gegründete Firma Atari auch an Fernseher anschließbare Videospiele für zuhause, ab den 80er Jahren auch Heimcomputer.

In der Schweiz wird von den Firmen Hoffmann-La Roche und BBC die erste Flüssigkristallanzeige (LCD) hergestellt. Der Vorteil gegenüber den üblichen Nixie-Röhren- oder LED-Anzeigen ist der viel geringere Stromverbrauch.

1972

Die Olympischen Spiele in München werden erstmals live und in Farbe in die ganze Welt übertragen, nachdem 1968 die Olympiade in Mexiko nur in die USA in Farbe übertragen worden ist.

Grundig führt Deutschlands erste volltransistorisierte Farbfernseher ein.

Die Deutsche Bundespost beginnt mit dem Bau von Kabel-Versuchsnetzen für Abschattungsgebiete in Hamburg und Nürnberg.

IBM stellt in den USA die erste Computer-Festplatte vor. 2 Megabytes fasst das 14-Zoll-Monstrum.

1973

Die Dolby Laboratories (USA) führen ihr erstes serienreifes Produkt zur Rauschminderung ein: Dolby B. Es muss auf der Aufnahme- und Wiedergabeseite eingesetzt werden und macht die Kompaktkassette erstmals HiFi-tauglich. In den Folgejahren etablieren sich bei Stereoanlagen sowohl Kassettendecks als auch Stereo-Kompaktanlagen, die außer dem Kassettenlaufwerk auch einen Plattenspieler, Radioempfänger und Verstärker enthalten.

1975

Sony führt den ersten Videokassettenrekorder für den Heimgebrauch ein. Der Standard nennt sich Betamax. Im Gegensatz zu VCR (1971) liegen die Bandwickel jetzt nebeneinander in der Kassette. Das Band wird gerade durchs Gerät geführt, und die Kopftrommel ist schräg angeordnet.

Der japanische Fernsehsender NHK stellt erstmals hochauflösendes Fernsehen (High Definition TV, HDTV) vor. Das Bildformat ist nicht mehr 4:3, sondern erstmals 16:9. Es werden 1125 Zeilen bei 60 Hertz Halbbildfrequenz wiedergegeben. Das Signal wird zunächst allerdings – wie bei den ersten Gehversuchen des Fernsehens in den 20er Jahren – kabelgebunden übertragen.

Das österreichische Unternehmen Ruwido präsentiert die weltweit erste Infrarot-Fernbedienung. In den Folgejahren hält die Infrarot-Technik bei immer mehr Fernseher-Fernbedienungen Einzug, später ersetzt sie auch die Kabelfernbedienungen bei Videorecordern und Stereoanlagen.

1976

Die Bell Laboratories demonstrieren erstmals ein praxistaugliches Glasfaserkabel. Ein Jahr später wird die erste öffentliche Glasfaser-Telefonleitung in Betrieb genommen.

Ein Werbefilm für den Queen-Song „Bohemian Rhapsody“ wird gedreht und gilt als das erste Musikvideo. In der Folge werden Musikvideos zum festen Bestandteil der Rock- und Popmusikszene.

1977

JVC (Victor Company of Japan Ltd.) tritt mit seinem VHS (Video Home System) in Konkurrenz zu Betamax. VHS unterscheidet sich nur in Details und im Cassettenformat von Betamax (1975). Erst im Lauf der nächsten 10 Jahre wird endgültig klar, dass VHS das erfolgreichste analoge Video-System am Markt ist.

Das kalifornische Startup Apple Computer vermarktet seinen ersten Mikrocomputer „Apple II“. Im Jahr darauf folgt Commodore mit seinem „Personal Electronic Transactor (PET 2001)“.

1978

Telefunken bringt mit HighCom ein verbessertes, aber zu Dolby B inkompatibles Verfahren zur Rauschunterdrückung bei Kassettendecks auf den Markt. Breit durchsetzen kann sich das System wegen Telefunkens restriktiver Lizenzierungspolitik nicht. Stattdessen verbreitet sich — das etwa gleichzeitig von den Dolby Laboratories eingeführte Dolby C rasch, weil die damit ausgerüsteten Geräte weiterhin Dolby-B-kompatibel bleiben.

Sony führt mit „U-Matic“ das erste Videokassettensystem für semiprofessionelle Anwendung ein. Das System wird später qualitativ weiterentwickelt zu „U-Matic HighBand“.

1979

Sony bringt den ersten ultrakompakten tragbaren und batteriebetriebenen Kassettenspieler unter der Bezeichnung „Walkman“ auf den Markt.

Philips stellt die digitale Compact Disc (CD) als Tonträger der Zukunft vor.

1980

Basierend auf einem in den 70er Jahren vorwiegend in Großbritannien entwickelten Verfahren wird in Deutschland Videotext eingeführt.

Grundig und Philips führen das System Video 2000 ein. Obwohl technisch den Systemen Beta (1975) und VHS (1977) überlegen, kommt dieses System zu spät und mit einer zu restriktiven Lizenzierungspolitik. Es verschwindet schon bald wieder vom Markt; portable Varianten werden nie angeboten.

Sony präsentiert den ersten Prototyp eines Video-Camcorders. Zwei Jahre später legt Sony zusammen mit Hitachi, JVC, Matsushita und Philips den 8-mm-Video-Standard für Camcorder fest.

Hitachi präsentiert die weltweit erste Kamera ohne Aufnahmeröhre. Stattdessen wird ein CCD-Sensor, also ein Halbleiter-Bildsensor, eingesetzt.

Die Deutsche Bundesbahn beginnt mit der Einführung von Münzfernsprechern in den Zügen.

Mit dem Sinclair ZX81 kommt der erste Heimcomputer für weniger als 500 DM auf den Markt. Als Bildschirm wird – wie in den ersten 10 Jahren des Home-Computings allgemein üblich – ein Fernseher vorausgesetzt.

Die ersten „tragbaren“, aber nicht vom Stromnetz unabhängigen Computer haben das Format eines großen Aktenkoffers.

1981

Im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) wird der Stereoton eingeführt. Das erste Programm zieht wenig später nach. Wahlweise können die beiden Tonkanäle auch für zweisprachige Mono-Sendungen – z. B. ausländische Spielfilme – genutzt werden.

Commodore führt zusätzlich zur seit 1978 existierenden Produktlinie professioneller Computer den „Volkscomputer“ VC20 ein. Im Gegensatz zum Sinclair ZX81 bringt der VC20 farbige Bilder auf den Fernseher. Ein Jahr später folgt der deutlich leistungsfähigere, aber auch teurere C64 mit damals für einen Homecomputer sensationellen 64 kB Arbeitsspeicher. Beide basieren auf 8-Bit-Prozessoren der 65xx-Reihe.

1982

Am Fraunhofer-Institut beginnt die Entwicklung eines Verfahrens zur verlustbehafteten Datenkompression von digitalen Tonaufzeichnungen, das ab Mitte der 90er Jahre unter der Bezeichnung mp3 (genauer: MPEG-2 Layer 3 Audio) breit Anwendung findet.

1983

Die CD kommt auf den europäischen Markt. Die gesamte Unterhaltungselektronik-Industrie steht hinter dem neuen Standard, so dass er sich trotz hoher Preise zügig durchsetzt. Käufer schätzen die CD wegen ihrer gegenüber der Vinylplatte überlegenen Tonqualität und einfacheren Handhabung.

Obwohl das 8-mm-Video-Format schon definiert ist, benutzt Sony’s erster Serien-Camcorder „Betamovie“ das Beta-Vollformat. Fast gleichzeitig führt JVC den ersten VHS-C-Camcorder ein, der auf der zu VHS kompatiblen VHS-Compact-Cassette basiert und damit eine kleinere Bauform bei reduzierter Aufnahme- und Spielzeit erlaubt.

1984

IBM führt den IBM PC ein und prägt damit den Begriff „Personal Computer“. Anders als sonst bei IBM üblich stecken in dem Gerät keine eigenen Schlüsseltechnologien, sondern der Prozessor Intel 8086 und das Betriebssystem MS-DOS von Microsoft. Beides können auch andere Hersteller kaufen, daher erscheinen schon bald die ersten „IBM-kompatiblen“ PCs. IBM wird in der Folge fast aus dem Markt gedrängt und kann sich längerfristig nur bei hochwertigen Laptops behaupten.

Apple führt kurz nach dem IBM PC den „Macintosh 128k“ ein, den ersten „Personal Computer“ mit grafischer Benutzeroberfläche. Im Gegensatz zum IBM-PC basiert dieses Gerät auf dem Prozessor Motorola 68000 und einem Apple-eigenen Betriebssystem. Anders als Microsoft verkauft Apple sein Betriebssystem nur zusammen mit den eigenen, relativ teuren Computern. Deshalb bleibt der Marktanteil gegenüber den „kompatiblen“ PCs zunächst klein.

1985

Sony führt den ersten portable CD-Payer „Discman“ und den ersten Camcorder mit dem neuen Cassettenformat Video-8 ein.

Die digitale Speicherung großer Datenmengen macht die CD auch für Computeranwender interessant. Philips und Sony tragen dem mit der Einführung der CD-ROM Rechnung. Im Lauf der Zeit kommen weitere Formate wie CD-I und CD-V hinzu, die aber nicht dieselbe Bedeutung erlangen.

In Ludwigshafen beginnt die Erprobung des Breitband-Kabelnetzes für die Verteilung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen. Die Société Européenne des Satellites (SES S.A.) wird mit dem Ziel gegründet, einen Kommunikationssatelliten mit dem Namen ASTRA für den Fernseh-Direktempfang mit kleinen Parabolantennen zu kommerzialisieren.

Mit den konkurrierenden Modellen Atari ST und Commodore Amiga halten grafisch Benutzeroberflächen und leistungsfähige 16-Bit-Prozessoren (Motorola 68000) Einzug in den Bereich der gehobenen Heimcomputer. Der Atari ST kann wahlweise an einen Fernseher oder an einen kleinen und preiswerten, aber dennoch flimmerfreien 70-Hz-Schwarzweiß-Monitor angeschlossen werden.

1986

In Europa wird ein eigener, zum japanischen Standard (1975) nicht kompatibler HDTV-Standard mit digitaler Tonübertragung und analoger Bildübertragung (Bildformat 16:9, 1250 Zeilen, Bildfrequenz 50 Hz) entwickelt. Als Zwischenschritt soll der Standard D2-MAC die Bildqualität mit den althergebrachten 625 Zeilen deutlich verbessern und das Seitenverhältnis auf 16:9 bringen. Fast ein Jahrzehnt lang dümpeln diese Pläne vor sich hin, bevor sie angesichts der technischen Möglichkeit eines volldigitalen Fernsehens Mitte der 90er Jahre wieder in der Versenkung verschwinden, ohne je Marktreife erlangt zu haben.

1987

Ein neuer Standard für die digitale Tonaufzeichnung auf Magnetband-Cassetten kommt auf den Markt: „DAT (Digital Audio Tape)“. Aus der Videotechnik wird die Schrägspuraufzeichnung übernommen, die es erlaubt, ein digitalisiertes Audiosignal ohne Kompression aufzuzeichnen. Der Standard kann sich aber aufgrund hoher Gerätepreise nicht breit gegen die etablierte Compactcassette durchsetzen. Erfolg hat das System zeitweise als Datenspeicher in der Computertechnik („Digital Data Storage“, „DDS“) mit großen und preiswerten Speicherkapazitäten von zunächst 1,3 GB (DDS1), in späteren Versionen bis über 36 GB (DDS5).

JVC führt als rückwärtskompatible Verbesserung des VHS-Systems S-VHS ein. Sony zieht mit ED-Beta (Extended Definition Beta) nach, kann damit aber den niedrigen (und sinkenden) Marktanteil des Beta-Systems nicht mehr merklich erhöhen. Erstmals können Videoamateure ihre Videos nachbearbeiten (was zumindest einmaliges Kopieren notwendig macht), ohne dass die Bildqualität zu sehr leidet.

1988

Das Hi8-System bringt den Video-8-Standard qualitativ auf das Niveau von S-VHS-C.

Erstmals werden LCD-Farbvideomonitore gezeigt, wenn auch in kleinen Formaten.

1989

Nachdem seit 1982 Prototypen von digitalen Radioempfängern gezeigt worden waren, wird auf der Funkausstellung in Berlin der digitale Hörfunk über Satellit („DSR“) offiziell gestartet. Es wird nach gut 10 Jahren mit nur mäßigem Erfolg wieder eingestellt, u. a. weil es nicht für mobilen Empfang, z. B. im fahrenden Auto, brauchbar ist. Seit Mitte der 80er Jahre wird parallel an alternativen Standards für den digitalen Radioempfang gearbeitet, so z. B. an Digital Audio Broadcast (DAB), die dieses Problem lösen sollen.

Der erste ASTRA-Fernsehsatellit für Direktempfang geht in Betrieb. Durch das vorherige Scheitern von TV-Sat1 gelingt der Markteinstieg schnell; die zunächst 16 analogen Fernsehkanäle sind schon bald zu wenig und werden durch weitere Satelliten auf gleicher Orbitposition erweitert.

Sony produziert den ersten Mini-Camcorder „CCD-TR55E“ mit CCD-Bildsensor und hochintegrierter Signalverarbeitung.

1990

Die ersten Fernsehgeräte mit 100-Hz-Technik gegen Bildflimmern kommen in den Handel. Die Bildqualität leidet bei schnellen horizontalen Bewegungen unter massiven Kamm-Artefakten, die in den Folgejahren durch immer bessere Deinterlacing-Filter reduziert werden. Sharp stellt den ersten LCD-Großbildprojektor für Fernsehbilder vor.

Canon macht den Camcorder mit dem „EX-1“ auch für den semiprofessionellen Bereich salonfähig. (Bisher kamen dort Schulterkameras mit separatem Recorder zum Einsatz.) Das Gerät kann mit verschiedenen Wechselobjektiven ausgestattet werden.

Apple Computer bringt mit QuickTime die erste Multimedia-Architektur auf seine Macintosh-Computer. Noch sind die Videos klein und ruckelig, doch verbessert sich das in den nächsten Jahren durch Weiterentwicklungen der Hard- und Software stetig.

1991

Braun steigt mit der „Last Edition“ seiner Atelier-Serie aus dem HiFi-Geschäft aus. Nachdem die Marke Wega schon Anfang der 80er Jahre eingestellt worden ist, endet damit eine ganze Ära progressiven Designs in der Elektro- und Elektronikbranche.

1992

Sony führt die Mini-Disc als wiederbespielbaren digitalen Tonträger ein. Das verwendete ATRAC-Kompressionsverfahren ist technisch mit MP3 verwandt, jedoch im Gegensatz dazu nicht frei verfügbar. Im gleichen Jahr und in Konkurrenz zur Mini-Disc führt Philips die ebenfalls wiederbespielbare „Digital Compact Cassette (DCC)“ ein. Die DCC-Geräte können auch Analogkassetten abspielen, allerdings nicht auf ihnen aufnehmen. Ebenso wie beim Konkurrenten DAT bleibt eine breite Marktdurchdringung dieser beiden neuen Systeme aus.

Auf der Photokina in Köln stellen Philips und Sony die Foto-CD vor. Konventionell aufgenommene Fotos können statt in Form von Negativen auf Foto-CD geliefert werden. Sie lassen sich dann per CD-I- oder Foto-CD-Player auf den Fernsehschirm bringen oder mit CD-ROM-Laufwerk in Computer übertragen und dort weiterverarbeiten.

Batmans Rückkehr ist der erste Kinofilm mit Digital-Mehrkanalton nach dem Dolby-Digital-Verfahren.

1993

Mit „Jurassic Park“ hält die Computertechnik furiosen Einzug in die Filmproduktion. In der Folge lassen sich computererzeugte Szenen von Realszenen immer weniger unterscheiden.

Die „Fast Video Machine“ – eine Steckkarte und Software für kompatible PCs – bringt die Nachbearbeitung von Videoaufnahmen auf dem Computer erstmals in eine für Semiprofis und ambitionierte Amateure erschwingliche Preisregion.

Sharp bringt mit der „ViewCam“ einen Camcorder auf den Markt, der keinen Sucher mehr hat, dafür aber einen LCD-Monitor. Da sich dieser bei heller Umgebung kaum benutzen lässt, folgen von anderen Herstellern bald die ersten Hybridmodelle mit Sucher und Monitor.

Das ShowView-System wird eingeführt und vereinfacht die Programmierung von Videorekordern für Timeraufnahmen.

Während für professionelle Farb-Videoaufnahmen schon lange mit drei Aufnahmeröhren oder CCDs als getrennten Bildaufnehmern für die drei Grundfarben gearbeitet wird, bringt Sony erstmals einen 3-Chip-Camcorder für den semiprofessionellen Bereich und für gehobene Amateuransprüche auf den Markt.

Der erste Prototyp eines Plasma-Flachbildschirms wird von Sony gezeigt. Das System tritt in Konkurrenz zu LCD-Bildschirmen und ist zeitweise bei großen Bildformaten auch erfolgreicher.

1994

Der Fernseh- und Videoton erschließt mit dem Dolby-ProLogic-Verfahren, das in Kinos schon länger eingesetzt wird, die räumliche Dimension.

Die digitalen Fernsehstandards DVB-S (für Satellitenfernsehen) und DVB-C (für Kabelfernsehen) — zunächst in Standardauflösung, mit späteren Erweiterungen auch in HD — werden ratifiziert.

In den USA wird ein erster Smartphone-Vorläufer — der von BellSouth und IBM entwickelte „Personal Communicator“ Simon — verkauft.

1995

Sony bringt mit dem DV-System (Digital Video System) volldigitales Video in semiprofessioneller Qualität. Der Digitalcamcorder „VX-1000“ setzt das System erstmals ein. Ein Jahr später folgt mit dem „DHR-1000“ der erste stationäre Videorecorder. Danach werden die Camcorder durch die Einführung des kompatiblen Mini-DV-Cassettenformates kleiner und auch immer preiswerter. Immer schnellere Computer und Festplatten ermöglichen in den Folgejahren auch die digitale — und damit verlustfreie — Video-Nachbearbeitung — im semiprofessionellen und ambitionierten Amateurbereich.

In Deutschland beginnt der regelmäßige Sendebetrieb nach dem PAL-Plus-Verfahren, das mit existierenden PAL-Empfängern kompatibel bleibt, jedoch ein Bildformat von 16:9 ermöglicht.

1996

Die Europäische Norm EN 61305 legt Verfahren zur Messung und Angabe der Leistungskennwerte von HiFi-Anlagen fest. Anders als die technisch überholte DIN 45500 enthält sie keine Mindestanforderungen mehr.

Der Pay-TV-Veranstalter DF1 (Digitales Fernsehen 1) verbreitet das erste digitale Fernsehprogramm in Deutschland. Der passende Receiver ist die d-Box, die anfangs nur zur Miete, später auch zum Kauf angeboten wird.

Mit der Digital Versatile Disc (DVD) erscheint ein System, das die Vorteile der CD in den Videobereich bringen soll. Auch zahlreiche andere Anwendungen sind mit der Datenkapazität von 4,7 GB denkbar, daher die Bezeichnung „versatile“, vielseitig. Digitaler 5.1-Mehrkanalton ist Teil des Standards. Der erste Dolby-Digital-Receiver Kenwood KR-V990D ermöglicht dessen Wiedergabe auch zuhause.

Während Notebook-Computer schon länger LCD-Bildschirme einsetzen, kommt der erste selbständige Computer-Flachbildschirm nach dem LCD-Prinzip in den Handel. Noch lassen sich so allerdings nur verhältnismäßig kleine Bildgrößen realisieren.

Mit dem Nokia 9000 Communicator kommt das erste Smartphone auf den Markt. In den folgenden 10 Jahren bleiben Smartphones teures „Spielzeug“ von Managern (z. B. als Terminplaner) und Technik-Freaks (z. B. als GPS-Navigationsgeräte). Zur Unterhaltungselektronik zählen sie damit (noch) nicht. Of


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